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Norwegen - Oslo
Im Mai 2008 wurde ich eingeladen, für unsere Kollegen in Oslo eine 2-tägige Schulung zu veranstalten. Es
war nicht das erste Mal, dass ich in dieser Stadt war. Schon im Herbst 2005 hatte ich beruflich hier zu tun.
Allerdings waren da die Tage kurz und ich konnte die Stadt nur abends und nachts besichtigen. Dafür hatte
ich dieses Mal viel mehr Zeit und Licht für ausgiebiges Sightseeing.
Die Hauptstadt Norwegens hieß zwischen 1624 bis 1877 Christiania,
danach Kristiania (bis 1924). Oslo soll im Jahre 1048 von König Harald III.
gegründet worden sein. So steht es jedenfalls in der Heimskringla, der
Geschichte der norwegischen Könige. Bei Ausgrabungen wurden allerdings
christliche Gräber aus der Zeit um das Jahr 1000 gefunden.
Um etwa 1299 machte König Håkon V. die Stadt zur Hauptstadt und ließ
die Festung Akershus errichten. Im Hochmittelalter hatte Oslo ungefähr
3500 Einwohner und war eine wichtige Kaufmanns- und Residenzstadt.
Heute zählt die Stadt ungefähr 658.000 Einwohner und ist damit eine der
kleinsten Hauptstädte Europas.
Einen schönen Blick auf das Stadtzentrum mit dem Rathaus und die Bucht Pipervika hat man von der
Akershus Festung (Foto ganz oben).
An den Bootsstegen vor dem Rathaus liegen viele größere und kleinere
Boote. Von hier starten auch verschiedene Fjord- und Stadtrundfahrten
mit dem Schiff, oder auch mit einem Bus. Die Touren dauern zwischen 50
Min. und 7,5 Stunden. Die Boote im Hafen bieten immer interessante
Fotomotive.
Viele Bewohner der Stadt leben auch auf den Inseln im Fjord und pendeln täglich mit dem Boot zur Arbeit.
Andere halten sich nur während der Sommermonate auf den Inseln auf.
Die Karl Johans Gate ist die Haupt-Einkaufs-Straße und Fußgängerzone in Oslo. Sie verläuft in gerader
Linie vom Hauptbahnhof zum Parlament. Auf dem Bild erkennt man den Bahnhof als gelbes Gebäude am
Ende der Straße. Hier kann man entspannt bummeln und in den vielen Gaststätten Hunger und Durst
stillen.
Das Parlament heißt auf norwegisch Stortinget, was etwa soviel bedeutet
wie große Versammlung.
Es besteht aus 169 Abgeordneten, die sich auf 7 Fraktionen verteilen,
kontrolliert die Regierung und ist vom Vertrauen der Mehrheit des Parla-
ments abhängig.
Zwischen Parlament und dem Nationaltheater kann man sich in der Grünanlage Spikersuppa erholen.
Entlang dieser Anlage findet man das Grand-Hotel und Grand-Cafe, weitere Restaurants und in diesem
Gebäude auch das Hard Rock Cafe.
Die Stadt besteht aus einem harmonischen Mix aus alter und neuer Architektur, Parks, Hügeln, Museen,
Denkmälern, aber auch vielen Seen und Wäldern.
Das Nationaltheater wurde im Jahre 1899 eröffnet und hat mit seinen
Klassik-Inszenierungen einen guten internationalen Ruf. Vor allem die
Werke Holbergs, Bjørnsons und Ibsens finden hier einen würdigen Platz
und gutes Publikum.
Das königliche Schloss ist eher schlicht und von einem schönen Garten umgeben. Das Königreich
Norwegen ist eine konstitutionelle Monarchie. Als König von Norwegen hat Harald V. vorwiegend reprä-
sentative sowie wichtige konstitutionelle Aufgaben.
Der Osloer Dom ist die größte Kirche der Stadt und wurde 1697 als dritte
Kathedrale von Oslo eingeweiht.
In dieser Kirche heirateten im Jahre 1968 der damalige Kronprinz und heutige
König Harald V. v. Norwegen und seine bürgerliche Verlobte Sonja Haraldsen
und im Jahre 2001 der Kronprinz Haakon von Norwegen seine ebenfalls
bürgerliche Verlobte Mette-Marit Tjessem-Høiby.
Seit August 2006 war der Dom für drei Jahre wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. So gibt es hier
nur Bilder von meiner Reise im Herbst 2005 und eine historische Aufnahme von Wikipedia.
Das neue Opernhaus ist seit April 2008 in Betrieb. Es gilt als das größte norwegisches Kulturprojekt der
Nachkriegszeit. Das einem treibenden Eisberg nachempfundene Gebäude ist 110m breit, 207m lang und
verfügt auf einer Fläche von 38.500m² über mehr als 1500 Innenräume. Die Fassade besteht zu 90% aus
weißem italienischem Carrara-Marmor und zu 10% aus norwegischem Granit.
Über den Bau eines neuen Opernhauses in Oslo war bereits Jahrzehnte
diskutiert worden, bevor 1998 die ersten Pläne für ein Gebäude aus Beton,
Marmor und Glas veröffentlicht wurden. In dem mit deutscher Eiche aus-
gestatteten Großen Saal befindet sich Norwegens größter Kronleuchter,
den Snøhetta in Kooperation mit dem Hadeland Glassverk schuf. Er hat
einen Durchmesser von 7 Metern, wiegt 8,5 Tonnen und 8500 Leuchtdio-
den sorgen für das Licht. Und da sich die komplizierte Bühnentechnik
nicht rechtzeitig installieren ließ, musste die für den Eröffnungsabend be-
stellte Oper "In 80 Tagen um die Welt" des norwegischen Komponisten
Gisle Kverndokk um mehr als ein Jahr verschoben werden.
Die Festung Akershus in Oslo liegt an der Ostseite des Oslofjordes auf der Halbinsel Akersnes. Der Bau
der Festung wurde im 13.Jh. unter dem König Håkon V. begonnen. Unter Christian IV. wurde die mittelalter-
liche Burg in ein Renaissanceschloss umgewandelt und die Befestigungsanlage erweitert.
Die Säle des Schlosses werden heute zu Repräsentationszwecken von der norwegischen Regierung ge-
nutzt.
Außerdem beherbergt die Festungsanlage das Norwegische Widerstandsmuseum, das den Widerstand
gegen die deutsche Besatzung während des Zweiten Weltkrieges dokumentiert. Auf der Bastion der Burg
sieht man einige alte Kanonenrohre, welche auf nachgebaute Holzgestelle montiert wurden. Von hier hat
man auch einen schönen Blick auf die Aker Brygge und das Rathaus.
Die Aker Brygge, ein ehemaliges Weftgelände ist heute ein Spielplatz der
modernen Architektur. Das für manchen sicher etwas gewöhnungsbedürftige
neue Einkaufszentrum bietet dem Besucher auch viele Cafés und Restaurants.
Gerade während der Sommermonate ist die Aker Brygge ein beliebter Treffpunkt zum Flanieren und
Genießen. Kunstgalerien, Theater und ein IMAX-Kino locken viele Besucher an.
Hier leben etwa 5000 Menschen in den sehr modernen Häusern und es wird immer noch gebaut. Für
lächerliche 3,2 Mio Euro kann man sich hier ein 5-Zimmer-Apartment kaufen, drei Terrassen inklusive...
Autos gibt es hier keine, aber auf die Radfahrer und Skater sollte man dennoch ein Auge haben.
Für 210,- NKR (ca. 13,- €) habe ich mir eine 2-stündige Fjord-Rundfahrt
geleistet. Das Wetter war wechselnd bewölkt, doch weitgehend sonnig und
die See war ruhig, so konnte ich einige schöne Fotos vom Osloer Fjord
machen. Im Bild ein alter Leuchtturm, der auch heute noch in Betrieb ist.
Über eine Länge von etwa 100km Luftlinie in Süd-Nordrichtung gestreckt bildet der Oslofjord die Einfahrt
zur Hauptstadt des Landes. Mit ihren zahlreichen natürlichen Häfen, Nebenarmen und Abzweigungen bot
die Region um den Fjord bereits in der Eisenzeit günstige Voraussetzungen für eine Besiedelung.
Der Oslofjord ist eine wichtige Wasserstraße mit hohem Aufkommen an Fracht- und Passagierschiffen
und gleichzeitig sehr bedeutsam für die Naherholung an seinen Ufern wie auf dem Wasser. Viele Leute
wohnen hier das ganze Jahr, andere nur in den Sommermonaten.
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