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Mexiko - Playa del Carmen
Lokale Uhrzeit:
Für meine Sommerreise 2025 habe ich zwei Wochen in Playa del Carmen auf der Halbinsel Yucatán ge-
bucht. Mein Bruder war schon öfter da und konnte mir gute Hinweise geben. Südlich des Städtchens gibt es
eine eigene, bewachte Hotelzone „Playacar“, in welcher viele 5-Sterne Hotels liegen, alle „all inclusive“. Nur
von der Gruppe RIU gibt es da sechs Hotelanlagen, vier davon mit Zugang zum Meeresstrand.
Die Halbinsel war vom 4. bis zum 10. Jh. das Zentrum der indigenen Maya-Kultur,
wie unzählige archäologische Schätze zeigen. Darunter Chichén Itzá, Uxmal,
Tulum oder Edzná.
Etwa 1517 begann der Einfluss der Europäer auf die Region. Ab 1527 begannen
die Spanier das Land zu erobern und unter ihre Kontrolle zu bringen.
Aus dem kleinen Fischerdorf Playa del Carmen wurde seit den 1960er Jahren immer mehr ein touristisches
Zentrum. 1970 lebten nur etwa 200 Menschen hier in der Stadt, die meisten waren Fischer. Im Jahr 2005
waren es bereits um die 100.000 und heute sind es rund 370.000 Einwohner.
Yucatán ist mit 181 000 km² Fläche gut halöb so groß wie Deutschland und es leben hier insgesamt ungefähr
5,5 Millionen Einwohner.
Bekannt und beliebt in der Stadt Playa del Carmen ist die „Fifth Avenue“,
eine Einkaufsstraße, die parallel zum Strand verläuft. Unzählige Souvenirlä-
den, Modeboutiquen, Kleinkunst aus Oaxaca und Mayagötter aus Holz und
Onyx oder Obsidian, Cocktail- und Saftbars und Restaurants säumen die
Straße. Auch in den Nebenstraßen sind viele Läden und Lokale zu finden.
In den Gaststätten oder auf der Straße spielen Mariachi-Bands und in den
Strandbars gibt es abends Livemusik.
In den Hotelanlagen von Playacar wird besonders am Abend bis spät in die
Nacht für lautstarke Unterhaltung gesorgt, was vielleicht nicht jedermanns
Sache ist.
Von der Halbinsel Yucatán gehört nur der nördliche Teil zu Mexiko, den südlichen Part teilen sich Belize und
Guatemala. Das Land ist eine flache, weitgehend von tropischem Dschungel bedeckte und verkarstete Land-
schaft aus Kalkstein, in der etwa 8000 „Cenoten“ und viele Höhlen zu finden sind.
In den Sommermonaten ist in den Breiten Regenzeit und es muss auch mit
dem erhöhten Aufkommen von Braunalgen gerechnet werden. Man be-
müht sich, die Strände von den Algen zu reinigen, was auch mal etwas dau-
ern kann. An einem Tag klappte das nicht so gut und es stank unterträglich
nach den verwesenden Algen.
Playa del Carmen bitet sich als Ausgangspunkt für verschiedene Aktivitäten an. Xcaret ist ein ökologisch-ar-
chäologischer Freizeitpark, wo auch viele Wasser-Attraktionen wie Schwimmen, Schnorcheln, Speed-Boot
usw. angeboten werden. Sonst kann man auch tauchen in den Cenoten, Ausflüge zum Beispiel zu dem
„versteckten“ unterirdischen Fluss „Rio Secreto“ unternehmen, oder zu den zahlreichen Maya-Stätten an der
Küste oder im Landesinneren.
Ich habe vorort über meinen Reiseveranstalter zwei Ausflüge unternommen. Einer
führte zu der berühmten Maya-Stätte „Chichén Itzá“. Mit einem Bus ging es zu-
nächst in das Städtchen Valladolid, danach zur Besichtigung der Ausgrabungs-
stätte mit sachkundiger, deutschsprachiger Führung.
Bei dem anschließenden Besuch der Cenote „Ik kil“ war das Schwimmen eine
sehr willkommene Erholung, bevor es wieder zum Hotel zurück ging.
Valladolid [:Vajadolid:] ist eine schöne Kleinstadt mit rund 57.000 Einwoh-
nern. Das Zentrum weist noch die selbe originale Stadtarchitektur aus der
Zeit der Gründung im Jahr 1543 auf.
Am „Zocalo“ - dem Hauptplatz liegt auch der Stadtpark „Francisco Cantón
Rosado“ mit dem schönen Brunnen in der Mitte. Hier dominiert die Koloni-
alkirche „Iglesia de San Servacio“. Weiters kann man noch den Konvent
des Hl. Bernhard, die Kathedrale und die Cenote „Zaci“, eine natürliche
Quelle mit einem Restaurant, besichtigen.
Von Valladolid ist es nicht mehr weit zu der Maya-Ausgrabungsstätte „Chichén Itzá“. Es ist wohl die größte
und bedeutendste Stätte Yucatáns. Die Anlage teilt sich in einen älteren Teil, auch als „Südgruppe“ bekannt,
die zwischen den Jahren 600 und 900 entstand und in den nördlichen Teil, die „Nordgruppe“, welche ab dem
11. Jh. errichtet wurde.
Unsere Reiseleiterin startete im südliche gelegenen Teil. An der Osuario-Pyramide vorbei ging es zunächst
zu der „Iglesia“ und zum „Nonnenhaus“. Die Bezeichung kam wegen der traditionellen Kleidung der Maya,
wo die Kleidung der Männer für die Spanier wie Frauenkleider aussah.
Die Gebäude und Pyramiden waren für 35 Jahre wegen Ausgrabungen und
Restauration geschlossen und wurden erst 2023 wieder für die Besucher
geöffnet.
Das “Caracol" war das „Observatorium“. Die runde Kuppel hat im Inneren
eine Wendeltreppe, die „El Caracol“ den Namen gibt, die „Schnecke“.
In der „Nordgruppe“ steht die große Pyramide „Castillo“, die „Pyramide
des Kukulkán.“ An jeder Seite führt eine Treppe mit 91 Stufen nach oben.
Zusammen mit der Sockelstufe ergibt das 365 Stufen. Derartige bauliche
Details auch zusammen mit Verzierungen, Fenstern, o.ä. wie dem Stand
der Sonne und der Sterne dienten den Maya als Kalender.
Ebenso beeindruckend ist auch der „Ballspielplatz“, „Juego de Pelota“ in der „Nordgruppe“. Das gesamte
Spielfeld ist 168 m lang und 38 m breit. Beim Spiel musste der Ball ohne Hilfe der Hände und Beine gespielt
werden, erlaubt waren nur Schultern, Brust und Hüfte. Der Ball bestand aus Kautschuk, war massiv und etwa
3 bis 4 kg schwer.
Überall vom Eingang bis in die Ausgrabungsstätte haben Souvenirhändler ihre
Verkaufsstände aufgebaut und versuchen Kunden zu gewinnen. Sonnenhüte,
Holzpfeifen die Vogelstimmen oder den Schrei eines Jaguars nachahmen, bunte
Decken, Tücher, bemaltes Leder, bunte Aschenbecher, Totenköpfe…
In Chichén Itzá gab es viel Sonne, aber auch viele schattige Plätze, sofern die nicht bereits von den unzähli-
gen Souvenirhändlern belegt waren. Dennoch war die Besichtigung recht schweißtreibend, die Mitnahme
von reichlich Trinkwasser ist sehr zu empfehlen.
Der anschließende Besuch der Cenote „Ik kil“ war dann äußerst willkom-
men. Man musste selber ein Handtuch und natürlich Badekleidung mitbrin-
gen. In Spinden konnte man seine Habseligkeiten und Kleidung einschlies-
sen, dann bekamen alle eine Schwimmweste und durften über steinerne
Stufen im Felsen zum Wasserspiegel hinuntersteigen.
Das glasklare Gewässer liegt 27 m unter der Oberfläche, unter dem Was-
serspiegel geht es noch einmal rund 40 m in die Tiefe.
Hier fand ich für eine Weile wohltuende Abkühlung und Erholung, dann ging
es wieder in die Umkleide und ins Restaurant, wo es was zu essen und trin-
ken gab - das war im Ausflugspreis enthalten.
Der andere Ausflug führte mich zum „Rio Secreto“ und der archäologischen Maya Ausgrabungsstätte in
dem Städtchen Cobá. Ich wurde vom Hotel abgeholt, dann ging es etwa 20 Minuten zum Eingang, wo alle
ihre Armbändchen und einen Schlüssel für die Spinde bekamen. Danach wurden wir mit einen Kleinbus noch
einmal 20 Minuten in die Nähe des Höhleneingangs gebracht. Die „Straße“ war eine Buckelpiste mit Schlag-
löchern, denen der Fahrer nach bestem Können auszuweichen versuchte. Dort wurden dann alle Besucher
mit Schwimmschuhen, Neoprenanzug, Schwimmweste, Helm mit Stirnlampe und einem Gehstock
ausgerüstet.
Weiter ging es zu Fuß durch den Dschungel, wobei unser Tourguide einiges
über die Pflanzen und Tierwelt erklärte. Schließlich gelangten wir zu einer
Art Altar, wo ein älterer Maya-Nachkomme eine kurze Segnungs-Zeremonie
veranstaltete.
Mit dem Segen ging es dann endlich zum Eingang und wir wagten uns in
den Untergrund. Anfangs über eine Treppe, danach auf dem felsigen Grund
immer tiefer ins Wasser. Das war glasklar und hatte laut Führer Trinkwas-
serqualität. Man konnte mit den Leuchten am Helm und der Taschenlampe
des Guides ganz gut sehen, allerdings waren die Unebenheiten und Lö-
cher im Boden nicht immer gut erkennbar. Hier leistete der Gehstock gute
Dienste zum vorsichtigen Herantasten.
Ein Fotograf begleitete die Gruppe und machte immer wieder Fotos, welche dann im Shop auf einem PC ge-
sichtet und gegebenenfalls zum Wucherpreis von 30,- USD pro Bild gekauft werden konnten. Ich habe aber
doch drei von den Bildern genommen.
Nachdem wir wieder den Ausgang erreicht hatten, ging es zurück zu den Umkleiden und ins Restaurant zum
Mittagessen. Die Auswahl an Speisen am Buffet war nicht berauschend, wie auch schon bei dem ersten Aus-
flug. Aber „der Hunger treibt‘s nei“ wie der Schwabe sagt.
Nach dem angenehm kühlen Bad im unterirdischen Fluss wurde ich in einen
Kleinbus gesetzt und zu der Ausgrabungsstätte in Cobá gebracht. Da bekam ich
einen eigenen Tour-Guide, der mich umherführte und anhand von Bildern in sei-
ner Mappe auf deutsch die Ruinen erklärte.
Die 42 m hohe „Nohoch Mul-Pyramide“ ist das Highlight der gewaltigen
präkolumbianischen Maya-Siedlung, gut versteckt in dichter Buschland-
schaft und umgeben von Seen. Die Anlage ist teilweise noch überwuchert,
aber dennoch sehenswert.
Weiters ist in der „Cobá-Gruppe“ noch die 24 m hohe Pyramide „Iglesia“
zu sehen, mit den Resten eines Tempels auf der Spitze, umgeben von
kleineren Gebäuden.
Man schätzt, dass inder 600 - 900 n.Chr. errichteten Siedlung wohl um die
50.000 Bewohner gelebt haben.
Als die Führung dann beendet war, verabschiedete sich mein Fremdenführer und ich sah zu,
dass ich noch paar Fotos machen konnte, bevor es zu regnen begann. Der Donner grollte be-
reits und die Blitze zuckten. Kaum war ich dann bei den Souvenirläden, begann es auch schon
zu regnen. Die tropischen Regenschauer sind nicht lang, aber heftig.
Mit einem Kleinbus wurde ich dann zusammen mit einem Paar anderer Besucher über Tulum
wieder zum Hotel zurück gebracht. Erst an der Küste wurde das Wetter wieder trockener.