Nach oben
Zurück
Malta & Gozo
Malta
Der Sommer 2000 war ziemlich feucht und kühl hier auf der Schwäbischen Alb, so entschloss ich mich, we-
nigstens für 14 Tage irgendwohin in die Sonne zu fliegen. Malta bot sich als preiswerte Alternative zu den
beliebten Zielen wie Griechenland oder Spanien an.
Auch im Jahre 2023 entschied ich mich für ein paar Tage Sonnenschein und Wärme auf Malta. Ich wollte zu-
dem noch ein paar Bilder neu machen und auch andere Orte neu erkunden. Mein Hotel befand sich 2000 in
St. Julians, an der Balluta Bay und 2023 an der Uferpromenade in Gzira, Sliema.
Um nach Valletta - der Haupstadt Maltas - zu gelangen, konnte ich entwe-
der den Bus nehmen oder nach einem kleinen Spaziergang mit der Fähre
die Bucht zwischen Sliema und Valetta überqueren. Der Bus muss die
Bucht umfahren und braucht mit all den Stationen etwas länger. Bereits
vom gegenüberliegenden Ufer hat man schon einen schönen Blick auf die
Stadt.
Die Stadt wurde von den Rittern der Kreuzfahrer gegründet und war dementsprechend wehrhaft gebaut.
Die dicken Festungsmauern zeugen heute noch von einer bewegten Vergangenheit. Im Inneren der Mauern
gibt es auch Kasematten, die man besichtigen kann.
Als Valetta wird nur die Spitze einer Landzunge bezeichnet, während die umgebenden Ortsteile Floriana,
Gwardamanga, Msida, Ta‘ Xbiex, Gzira, Sliema, St. Julian‘s, sowie Hamrun, Kordin, Seglea, Vittoriosa und
Kalkara ebenfalls zum Stadtgebiet gehören. Im Bild rechts der Blick über die Bucht der Balluta Bay auf die
Kirche „Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel“. Den herrlichen Blick von den Mauern der Festungen in
die Umgebung sollte man sich aber nicht entgehen lassen.
Malta hat ca. 520.000 Einwohner, davon leben ca. 300.000 im Stadtgebiet Valletta. Ungefähr
94% der Bevölkerung gehören dem römisch-katholischen Glauben an. Die Malteser haben
ihre eigene, aus dem nordafrikanischen und sizilianischen Arabisch des Mittelalters hervorge-
gangene Sprache, durch die Zeit als britische Kolonie ist aber auch Englisch allgemein
gebräuchlich.
Auch wenn Malta allein für einen Strandurlaub zu schade ist, so findet man hier ebenso den "Beachfun".
Auch Taucher, Segler, Radler und Golfer kommen hier auf ihre Kosten. Im Bild rechts die Hauptstrasse von
Valetta mit vielen Geschäften und d er Regierungspalast. Viele Jugendliche kommen auch nach Malta, um
hier in einer der zahlreichen Sprachschulen ihr Englisch zu verbessern.
Die alte Hauptstadt Maltas Mdina gehört zu den schönsten Sehenswür-
digkeiten der Inseln. Auf einem 190 m hohen Hügel im südwestlichen
Landesinnern erbaut, bietet sie einen fantastischen Rundblick über die
gesamte Insel bis zu den Küstenstreifen. Ihr unverwechselbares Gesicht
mit den von einem tiefen Stadtgraben umgebenen wuchtigen Festungs-
mauern erhielt Mdina von den Römern und Arabern.
In Mdina haben Fußgänger Priorität, und nur die Fahrzeuge der wenigen Bewohner dürfen in die Stadt hin-
ein. Zahlreiche Barockbauten und weitere historische Gebäude, die bis ins frühe 14.Jh. zurückgehen, und
eine Grotte, in welcher der Apostel Paulus während seines dreimonatigen Aufenthaltes auf Malta gepredigt
haben soll, sind eine Besichtigung wert. Auch die St. Pauls Kathedrale ist sehenswert, Eintrittskarten gibt es
im Museum gegenüber.
Das Stadttor von Mdina ist über eine Steinbrücke zu erreichen, welche über den tiefen Stadt-
graben führt. Die kleinen Gässchen mit ihren zahlreichen mittelalterlichen Häusern vermitteln
eine Atmosphäre, die den Besucher in die Vergangenheit versetzt.
Gleich rechts neben dem Tor befindet sich der Eingang zu den "Mdina Dungeons", welche
einen Einblick in die Zeit geben, als Folter noch oft zur "Wahrheitsfindung" angewandt wurde.
Von Mdina gelangt man zu Fuß leicht nach Rabat. Auch hier gibt es eine St. Pauls Kirche, unter welcher
sich unterirdische Höhlen und Schutzräume aus dem 2. Weltkrieg befinden. Die St. Paul Katakomben sind
die größten in Rabat, die labyrinthartigen, teils sehr engen und niedrigen Gänge führen zu zahlreichen ehe-
maligen Gräbern.
Wer Malta bereist, sollte sich vorher mit der Geschichte vertraut machen,
die bereits 3500 bis 2700 v.Chr. beginnt. Die ersten Spuren der Besiedlung
datieren Forscher auf vor etwa 7000 Jahren. An der Südwestküste liegen
die prähistorischen Tempelanlagen Hagar Qim und Mnajdra, als Über-
reste dieser Zeit. Die Anlagen sind mit dem Bus von Valetta aus leicht zu
erreichen.
Mnajdra liegt etwa 500 m von Hagar Qim entfernt und ist über einen Fußweg leicht erreichbar. Beide Tempel-
anlagen werden seit 2009 während der Renovierung zum Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen mit einer
Zeltkuppel überdacht, die im Sommer wohltuenden Schatten spendet, beim Fotografieren alerdings stört.
Nicht weit von den prähistorischen Tempeln von Hagar Qim entfernt, liegt an der südlichen
Küste unten am Meer der kleine Ort Wied-iz-Zurrieq. Von dort aus kann man mit einem der
bunt bemalten Boote in natürliche Felshöhlen hineinfahren, um die Schönheit der Blauen
Grotte mit dem azurblauen Wasser zu bewundern. Hervorgerufen werden diese Reflexe durch
Blaualgen, Korallen und Mineralien im Kalkstein.
Im Südosten Maltas liegt das kleine Fischerdorf Marsaxlokk. Der Ort ist bekannt durch die vielen kleinen,
bunt bemalten Boote und den Markt an der Hafenpromenade. Es werden auch Bootsfahrten durch den
Hafen an Fort Delimara vorbei und zu den Badebuchten wie dem St. Peters Pool angeboten. Sehenswert ist
auch die Pfarrkirche „Our Lady of Pompei“.
In der Nähe, nur 3 Minuten mit dem Bus entfernt, kann man auch die Höhle „Għar Dalam“ bewundern. Die
‚Höhle der Finsternis‘ ist etwa 145 m tief und bis zu 8 m hoch. Sie wurde ca. 1865 bekannt, als man auf der
Suche nach Überresten vom Neandertaler hier erste Knochen von Flusspferden fand, die in einer Niedrig-
wasser-Periode über eine Landbrücke auf die Insel kamen.
An der "Anchor Bay" im Nordwesten der Insel in der Nähe der Mellieha
Bay findet man eine malerische Kulissenstadt, wie sie für das Musical
‘Popeye’ im Jahr 1980 aufgebaut worden war.
Das Holz wurde von Holland und Kanada herbeigeschafft, 8 Tonnen
Nägel und 2000 Gallonen Farbe (ca. 9000 Liter) verarbeitet . 165 Arbeiter
nagelten das Dorf in nur sieben Monaten zusammen. Heute ist Popeye
Village eine beliebte Touristenattraktion mit Souvenirläden, Snackbars
und Restaurants.
Wichtigstes Merkmal der maltesischen Architektur sind Kuppelkirchen. Das wohl bemerkenswerteste
Beispiel ist die Kirche von Mosta. Am 9. April 1942 durchschlug eine deutsche Fliegerbombe das Dach
ohne zu explodieren. Niemand der gerade Anwesenden wurde verletzt. Die Bombe kann noch heute vor Ort
besichtigt werden.
Ihre Kuppel, welche aus maltesischem Kalkstein und fast ohne Zement errich-
tet worden ist, zählt nicht nur zu den schönsten Bauwerken Maltas, sondern ist
auch noch die viertgrößte Kuppel Europas. Dass sie noch heute zu besichtigen
ist, zählt bei den Maltesern als Wunder.
Preiswertestes Verkehrsmittel für alle, die nicht so gerne auf der "falschen" Straßenseite fahren, sind immer
noch die Busse. Alle Buslinien beginnen in Valettas Ortsteil Floriana am Tritonenbrunnen. Allerdings muss
man oft mit längeren Wartezeiten rechnen. Zudem ist der erhältliche Buslinienplan ziemlich unübersichtlich.
Für Mobiltelefone und Computer gibt es jedoch Apps, wo man die Streckenführung der einzelnen Linien doch
etwas genauer sehen kann (https://www.publictransport.com.mt/en/timetables).
Um den Busbahnhof herum stehen kleine Imbissbuden und Verkaufsstände, wo man neben Obst, Gemüse
und Getränken auch hervorragendes Gebäck einkaufen kann. Dort gibt es für wenig Geld leckere Snacks
wie Pastizzi und schmackhafte Kuchen.
Anmerkung: Einige Bilder sind noch von 2000 und nur in kleinem Format mit geringer Auflösung vorhanden.
Bilder zum Vergrößern bitte anklicken
Lokale Uhrzeit:
Gozo
Auf die Nachbarinseln Comino und Gozo gelangt man einfach mit den Fähren von Sliema oder Cirkewwa.
Kombinationen von Fähre und Hop-on Hop-off Bussen für Tagesausflüge von Malta werden z.B. an der
Strandpromenade von Sliema oder in den Hotels angeboten und kosten etwa 50.- Euro.
Gozo - im Altertum Agyga genannt - wird auch als die ‘Insel der Nymphe Calypso‘ bezeichnet
und ist deutlich geringer besiedelt, grüner, ruhiger - ganz einfach anders als der große
Nachbar.
Die Insel strahlt noch eine ganz besondere Ruhe und Beschaulichkeit aus und ist die optimale
Insel für jeden Wassersportbegeisterten. Tauchen, Baden und Schwimmen kann man an den
verschiedensten Sand- oder Felsstränden.
Vom Hafen in Mgarr auf Gozo lässt sich die Insel auch leicht mit dem Bus erkunden. Der kleine Ort mit
seinen ca. 2700 Einwohnern liegt malerisch und wird von zwei Kirchen und dem Fort Chambray dominiert.
Mein Hop-on Hop-off Bus fuhr vom Hafen direkt in die ca. 6 km entfernte Inselhauptstadt Victoria.
Das Herz der Stadt ist die Zitadelle, die bereits etwa 1500 v.Chr. befestigt
wurde und wo man auch die Kathedrale Mariä Himmelfahrt besuchen
kann. Bemerkenswert ist die perfekte Darstellung eines Gewölbes - auf-
gemalt auf einem ebenen Teil der Decke.
Von den Mauern der Zitadelle hat man einen herrlichen Ausblick über die
gesamte Insel. In der Stadt selbst lässt es sich in den Gassen angenehm
bummeln und Plätze laden zum Verweilen ein.
Einer der wichtigsten Anziehungspunkte ist die weit über 5000 Jahre alte Tempelanlage Ggantija. Der
Sage nach habe eine Gigantin den Bau in einer einzigen Nacht errichtet und dabei noch ihr Kind auf dem
Arm getragen.
Die Außenmauern der Anlage sind an einer Stelle noch über 6 m hoch und bestehen aus Steinquadern, die
teilweise über 50 Tonnen schwer sind. Die Ausrichtung der Kammern zum Punkt des Sonnenaufgangs zur
Winter- und Sommersonnenwende ist gleich wie bei den anderen Tempeln auf Malta.
Nur etwa 100 m entfernt vom Eingang zum Museum und der Tempelanlage befindet sich Gozos
einzige, noch funktionsfähige Windmühle Ta’-Kola, die auch samt zugehörigem Museum be-
sichtigt werden kann. Den Eintritt zahlt man zusammen mit dem Ticket für Ggantija.
Das 100 m lange und etwa 20 m hohe Felsentor "Azure Window" fand man im Nordwesten der Insel. Es ent-
stand vor mehreren Millionen Jahren duch die Einflüsse von Meer und Wind, welche schließlich auch zur Zer-
störung des Naturwunders beitrugen.
Die Auswirkungen waren fast jährlich durch eine Vergrößerung des Torbo-
gens zu erkennen. Besonders unter Wasser war die Erosion sehr stark.
Das Betreten des Bogens war bereits seit dem partiellen Einsturz im
April 2012 endgültig verboten. Anfang März 2017 ist das Wahrzeichen bei
heftigen Stürmen endgültig eingestürzt, das Foto rechts unten hat somit
historische Bedeutung.
Ein natürlich entstandener Salzwassersee „Inland Sea“ ist mit dem Dwejra Tower, dem Blue Hole und dem
Fungus Rock eines der beliebten Touristenziele auf Gozo. Er hat sich wahrscheinlich durch den Einsturz
einer Höhle gebildet. Die so entstandene, etwa 30 m tiefe Mulde ist mit einer Art Tunnel mit der offenen See
verbunden und füllte sich im Anschluss mit Meerwasser. Der Tunnel vergrößert sich auch heute noch durch
den Einfluss der Erosion.