mein Reisebilderbuch Manfred Bittner
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Italien - Verona
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Im Jahre 2008 hatte ich meiner Mutter zu ihrem 80. Geburtstag eine Reise nach Verona geschenkt, eine Opernaufführung in der Arena di Verona inklusive. Da wir uns nicht zwischen Aida und Rigoletto entschei- den konnten, buchte ich kurzerhand beide Vorstellungen. Verona liegt in Norditalien und hat ca. 256.000 Einwohner. Die Stadt wur- de in vorchristlicher Zeit gegründet, etwa um 550 v.Chr. vom gallischen Stamm der Cenomanen erobert und war ab 89 v.Chr. römische Kolonie. Historische Fassaden aus verschiedenen Epochen umgeben die Piazza delle Erbe, den Marktplatz und Versammlungsort der mittelalterlichen Stadt. Auf dem Marktplatz gibt es alles, was das Touristenherz begehrt, unter anderem sehr schöne Karnevals- masken in vielen verschiedenen Farben, Formen und Größen. In der Via Leoni auf dem Weg zum Marktplatz kann man Ausgrabungen aus der Römerzeit bewundern. Gleich daneben das ehemalige Stadttor Porta dei Leoni. Ein weiteres Tor, das dreigeschossige, monumentale Porta dei Borsari öffnete sich einst für die Römer- straße Via Postumia. Es wurde 265 n.Chr. unter Kaiser Gallienus erbaut und ist nach dem bekannten Amphitheater das am besten erhaltene römische Monument. Den Marktplatz dominiert der mittelalterliche Uhrturm Torre dei Lamberti. Mit seiner Konstruktion wurde bereits 1172 begonnen, nach Blitzschlag, Brand und dem Einsturz der Turmspitze am Anfang des 15.Jh. wurde der Turm bis 1464 renoviert. Mit einem Aufzug oder über 368 Stufen kommt man zu einer Aussichtsplattform, von wo man einen schönen Blick über die Stadt hat. In dieser alten Kirche mit der barocken Fassade ist heute eine Pizzeria eingerichtet. Der Besucher findet hier immer wieder historische Sakralbauten, die teilweise als Wohn- oder Geschäftshäuser genutzt werden. Von der Piazza delle Erbe sind es nur wenige Schritte zum Haus der Julia mit dem wohl berühmtesten Balkon der Literaturgeschichte. Für die Figuren in dem Schauspiel Romeo und Julia von William Shakespeare gab es keine historischen Vorbilder und auch keinen Balkon der Julia. Angeblich sei dieser in Wirklichkeit ein alter Sarkophag und wurde von den Veronesern als touristische Attraktion hier eingebaut. Die im Jahre 1355 unter Cangrande II. erbaute Burg der Herren della Scala an der Etsch und die zinnenbekrönte Festungsbrücke sind zwei schöne architek- tonische Meisterwerke. Der Zweck des Castelvecchio und der Ponte Scaligero war es, den Fluchtweg der Scaliger zum anderen Ufer der Etsch zu sichern. Die dreibögige Ponte Scaligero war zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1356 mit einer Hauptspannweite von knapp 49m die größte Segmentbogenbrücke der Welt. Die Burg beherbergt heute ein Museum mit Wer- ken der Veroneser Malerei und Skulpturen aus dem Mittelalter. Im Hof des Castelveccio sieht man viele schöne Fassaden und Fenster. Der Dom Santa Maria Matricolare wurde 1187 geweiht und vereint so- wohl romanische als auch gotische Bestandteile. Bekannt ist vor allem das Portal von Nicolò mit seinen zeitgenössischen romanischen Steinmetzar- beiten. Im Innenraum finden sich schöne Fresken von 1500, das Altar- gemälde von Tizian und die in den Jahren 1122 - 1135 erbaute romani- sche Taufkapelle. Die Ponte Nuovo del Populo sieht gar nicht so neu aus, wie ihr Name sagt. Der Turm mit dem Gerüst im Hintergrund gehört zum Dom. Geht man von der Ponte Scaligeri in die Stadt, kommt man als erstes am Arco dei Gavi vorbei. Der römische Triumphbogen stammt aus dem 1.Jh. n.Chr. Im Jahr 1805 rissen die Franzosen das Monument ab. Die Trümmer wurden erst 1932 wiederentdeckt und nach einer Aufrisszeichnung neu zusammengefügt. Im Torbogen selbst kann man noch über eine original Römerstraße gehen. Die vielen Graffiti und das Gekritzel sind allerdings neueren Ursprungs... Am Fuße dieses mit vielen Zypressen bewachsenen Hügels S. Pietro mit dem Palazzo kann man gegen saftigen Eintritt ein recht verfallenes römisches Theater besichtigen. Die Arena von Verona ist ein recht gut erhaltenes römisches Amphitheater und nach dem Kolosseum in Rom und der Arena von Capua das drittgrößte erhaltene Theater. Die Arena ist ca. 138m lang, ca. 110m breit und hat eine Höhe von genau 24,1m. Auf den 44 Rängen des Zuschauerraums haben heute etwa 22.000 Zuschauer Platz. Das Theater wurde etwa im Jahr 30 n.Chr. errichtet und lag damals außer- halb der römischen Stadtmauer. In dieser Zeit fasste die Arena mehr als 30.000 Zuschauer und wurde für Gladiatorenkämpfe und andere Wett- kämpfe genutzt. Nach einem Erdbeben im Jahr 1117, bei dem der größte Teil des Außenrings zerstört wurde, diente die Arena als Steinbruch für die wachsende mittelalterliche Stadt. Heute sind nur noch vier Bögen des ehemals die Arena vollständig umfassenden Außenrings erhalten. Sie werden von den Veronesern „l'ala“der Flügel genannt. Dieses Foto entstand vor dem Beginn der Aufführung von Verdis Aida - dem bekannten Paradestück für die Arena di Verona. Die Aufführung der Oper Rigoletto von Giuseppe Verdi hat uns jedoch besser gefallen. Trotz der monumentalen Größe des Bauwerks scheint es unter den Stufen und Rängen doch nicht aus- reichend Platz für die aufwändigen Kulissen und Requisiten zu geben. So werden diese kurzerhand an der Außenseite und auf der Piazza Bra "zwischengelagert".
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