mein Reisebilderbuch Manfred Bittner
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Spanien - Barcelona
Im Oktober 2005 durfte ich mit einem Kollegen zu einer Produkteinführung für ein paar Tage nach Barcelona reisen. Es war mein erster Besuch in Spanien überhaupt. Mein Bruder wusste über diese Stadt schon einiges zu erzählen und gab mir Tips, was ich mir alles unbedingt ansehen müsse. Leider reichte die Zeit nicht zu mehr als einem Rundgang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Das zweite Mal war ich 2017 in der Stadt, als ich zu einer Schulung von unseren Kollegen eingeladen wurde. Diesmal hatte ich mehr Zeit, um mir Barcelona genauer anzusehen. Die Hotels lagen etwas außerhalb der Stadt in einem Industriegebiet, doch mit Bus oder Metro kam ich sehr schnell in die Stadt. Erstes Ziel war der Plaza Espana. Vom Dach eines großen Hotels hat man hier einen sehr schönen Rundblick über die Stadt. Der Platz wird von dem barocken Brunnen dominiert, zwei Campanile stehen am Beginn der Straße zum Nationalpalast. Der Nationalpalast ist ein sehr prächtiger Bau mit Türmchen und Kuppeln. Er erinnert an ein kleines Schlösschen und wurde für die zweite Weltaus- stellung in Barcelona im Jahre 1929 erbaut. Nach der Weltausstellung zog das Museum für katalanische Kunst in den Palast ein. Es ist kaum zu glauben, dass hier nie ein König gewohnt hat. Die Arena von Barcelona wurde 2005 eben zu einem Einkaufszentrum im Herzen der Stadt umgebaut. Man hatte von dem Bauwerk die komplette Fassade mit Stützpfeilern verstärkt und um ca. 5 Meter gehoben. Im Bild kann man unten die stählernen Gerüstpfeiler erkennen, auf denen die gesamte Struktur ruht. Das neue Shopping Center Las Arenas wurde am 24. März 2011 eröffnet. Natürlich stand die Arena bei meinem zweiten Besuch auch auf meiner Liste und ich war fasziniert, was aus der Baustelle geworden war. Im Inne- ren wurden dicke Stützkonstruktionen aus Stahlträgern eingebaut, auf denen auch das neue Dach ruht. Dort gibt es viele Restaurants und eine schöne, rundum laufende Aussichtsplattform. Wohl faszinierendste und interessanteste Sehenswürdigkeit von Barcelona ist die ‚neue‘ Kirche - Temple Sagrada Familia. Seit der Grundsteinlegung am 19. März 1882 wird an der Kirche gebaut. Der Architekt der Kirche, Francisco de Villar, trat nach Streitigkeiten mit den "Josefinos" zurück und im November 1883 übernahm der Architekt Antoni Gaudi das Projekt. Er verwarf die ursprünglichen Pläne und gab der Kirche ihr heutiges Aussehen. Ein Blick ins Innere eines Glockenturmes zeigt die schraubenförmige Treppe und die Aufnahme für die röhrenförmige Glocke. Das Kirchenschiff ist sehr hoch, aber sehr detailliert ausgeführt und wirkt so recht schlank und zierlich. Ein herkömmliches Kreuzgewölbe sucht man hier vergebens. Die Krypta als ältester Teil der Kirche wurde noch nach den Plänen Villars begonnen und mit nur kleinen Änderungen von Gaudi fertiggestellt. Darin befinden sich heute auch die Grabstätten der Familie Boca- bella, dem Auftraggeber für den Bau der Kirche, und das des Architekten Gaudi. An der Außenfassade kann man einen offensichtlich älteren, traditionellen, goti- schen Teil erkennen, die Türme hingegen stehen in starkem Kontrast dazu und sind aus neuerer Zeit. Die Geburtsfassade an der Ostseite ist unglaublich de- tailliert mit feingliedrigen Fialen und Figuren gearbeitet. Die Passionsfassade an der Westseite wurde ab 1911 entworfen, als Gaudi krank in Puigcerda war und Zeit hatte, dieses Portal zu planen. Rund hundert Figuren stellen die Passion dar. Der hellere Teil im Bild rechts war 2017 bereits fertiggestellt. Die nach Süden gerichtete Fassade der Glorie besteht zur Zeit als Volu- men- und Strukturstudie in einem symbolischen und ikonografischen Ent- wurf Gaudis. Völlig neue Formen bilden die Schiffe der Kirche, mit geo- metrischen Lösungen und ungewöhnlichen Strukturen. Es sollen insgesamt 12 Glockentürme gebaut werden, etwa 98 bis 112m hoch über dem Grundriss der Kirche. Gaudi arbeitete lang an den Spitzen der Türme. Die geometrischen Figuren symbolisieren die bischöflichen Merkmale Ring, Mütze, Stab und Kreuz. Die aufwändigen Details mit venezianischem Mosaik in Gold und Silber lassen sich mit freiem Auge kaum entdecken. Zur Zeit sind etwa 50% des Gotteshauses fertiggestellt und man kann nicht sa- gen, wann es vollendet sein wird. Die Kirche wird mit Spendengeldern finanziert. Computer werden zur Steinbearbeitung und für die Berechnung der Statik eingesetzt, neue leistungsfähige Kräne ermöglichen es, die schweren Bauteile sicher an ihren Platz zu bringen. Der ‚Plaça de Catalunya‘ ist das Bindeglied zwischen Altstadt und Neustadt Barcelonas. Er gilt als das Zentrum der Stadt. Sein sternförmiger Grundriss aus blauen, roten und grauen Fliesen, die Bepflanzung, die den Verkehrslärm etwas abschirmt und die Springbrunnen verleihen dem Platz den Charakter einer Oase. Hier steht auch das Denkmal von dem 122. Präsidenten Kataloniens, Francesc Macia. Von hier führt die 1,2 km lange Straße und Promenade La Rambla nach Süden bis zum alten Hafen von Barcelona. Auf beiden Seiten der Straße finden sich viele Lokale und auch schöne Gebäude. Am Hafen sieht man dann auch die hoch auf- ragende Säule des Kolumbus-Denkmals. Der Hafen der Stadt ist der drittgrößte spanische Hafen und der neuntgrößte Containerhafen Europas. Hier findet man auch das moderne Freizeit- und Einkaufszentrum Maremagnum, zu dem neben Diskotheken, Boutiquen und Kinos auch das größte dem Mittelmeer gewidmete Aquarium gehört. Das Aquarium Barcelona ist ein Meerwasseraquarium, welches mehr als 11.000 Tiere beherbergt, die rund 450 verschiedenen Tierarten angehör- en. Hauptbestandteil ist ein 80m langer, verglaster Unterwasser-Tunnel mit einem Laufband, der unter dem Ozeanarium hindurchführt. Dieses enthält u.a. Blauhaie, Rochen und Mondfische. Mit der Metro-LinieL1‘ gelangt man vom Plaça de Catalunya schnell zum Arc de Triomf, einem beein- druckenden Bauwerk, welches sich majestätisch am Ende des Passeig Lluís Companys erhebt. Der große Triumphbogen fällt vor allem durch seine Bauweise aus Backsteinen im Neomudéjar Stil auf. Er wurde als Haupteingang zur Weltausstellung 1888 von dem Architekten Josep Vilaseca gebaut. Um den Bogen wurden die Wappen der Stadt Barcelona und die der 49 spanischen Provinzen angebracht. Der Triumpfbogen ist mit mehreren steinernen Fledermäusen verziert. Die Fledermaus war das Wappen- tier von König Jaume I. (1213-1276) (Jakob von Aragón). Die Fledermaus war z.B. auch Bestandteil des ersten Wappens des FC Barcelona. Geht man vom Katalanenplatz (Plaça de Catalunya) nach Norden, gelangt man zu einigen schönen und modernen Häusern des spanischen Architekten Antoní Gaudi. Eines der bekanntesten Bauwerke Gaudis und eines der Wahrzeichen von Barcelona ist die viel fotografierte Casa Mila La Pedrera. Das Haus wurde zwischen 1906 und 1912 erbaut. Im Inneren finden sich verschiedene bemalte Höfe, Säulen und mehrere Räume. Auf dem Dach sieht man Kaminöffnungen, wahrlich bewunderns- werte Skulpturen. Von hier aus bieten sich hervorragende Ausblicke auf den Paseo de Gracia. Sehr markant ist auch das Casa Batlló an der Ramblas. Mit diesem Gebäude wollte Gaudi den Drachen der St. Georg-Legende darstellen: Das Dach ist wie der Rücken eines Untiers geformt und mit großen, glänzenden Schuppen versehen. Es besteht aus Keramikziegeln und glasierten Kacheln auf doppelten Mansarden. Links wird das Dach durch einen Turm mit einem vierarmigen Kreuz begrenzt. Dahinter befinden sich plastisch geformte Lüftungsschächte und Schornsteine, die an Wächter des Hauses denken lassen. In den Fensteröffnungen befinden sich Säulen, die die Form von Knochen haben. Die gesamte Fassade ist von Blumen übersäumt. Das Casa Batlló ist ein Umbau eines bestehenden Gebäudes. Es wurde 1904-1906 im Auftrag des spani- schen Industriellen Josep Batlló von Grund auf umgebaut. Im Norden der Stadt kann man im Park Güell weitere architektonische Schöpfungen Antoni Gaudis bewun- dern. Der Park liegt auf einem Hügel, auf den man am Besten von der Station Vallcarca der Metro-Linie ‚L3‘ gelangt. Mit einer Reihe von Rolltreppen kommt man fast bis ganz nach oben, nur das letzte Stück geht noch zu Fuß ziemlich steil aufwärts. Der Großteil des Parks ist frei zugänglich und bietet eine herrliche Aus- sicht auf die Stadt und die Umgebung. Ein kleinerer Teil ist nur gegen Ein- tritt (2017: 7,- Euro) zu besichtigen und enthält vorwiegend Architektur von Gaudi. Den Mittelpunkt dieses Parks bildet ein 3000 m² großer, ovaler Terrassenplatz, der zwischen 1907 und 1913 angelegt wurde. Dieser Terrassenplatz wurde allerdings 2017 gerade umgestaltet und war größtenteils Baustelle. Auch Ende Oktober waren hier massenhaft Besucher unterwegs. Die Schlange vor den Schaltern für die Ein- trittskarten war lang und ich hätte nur noch ein Ticket für einen zwei Stunden späteren Eintritt bekommen. Man kann aber auch Karten online bestellen.
Plaza Espana Nationalpalast, Museu Nacional D’Art de Catalunya Sagrada Familia Arena während des Umbaus Turm Innenansicht Sagrada Familia Sagrada Familia Sagrada Familia, Turmspitze Casa Milá - La Pedrera Casa Batlló Museu Nacional D’Art de Catalunya Sagrada Familia, Geburtsfassade Casa Batlló
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Sagrada Familia, Kirchenschiff Sagrada Familia, Passionsfassade Sagrada Familia La Arenas, Einkaufszentrum Sagrada Familia, Turmspitze Casa Milá La Pedrera Las Arenas, Shopping Center Sagradfa Familia, Fassadendetails Placa de Catalunia, Denkmal von Francesc Macià Plaça de Catalunya, Google Earth La Rambla Maremagnum am Hafen Blick auf die Stadt vom Hafen Aquarium Barcelona Casa Battló Aussicht vom Parc Güell Parc Güell Parc Güell Parc Güell, Webfoto Arc de Triomf Arc de Triomf
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