Nach meinen Besuchen auf den Kanarischen InselnTeneriffa und Gran Canaria hatte ich mich für meinen Sommerurlaub im Juli 2012 für diese Insel entschieden. Im Internet hatte ich mich schon etwas schlau gemacht und auch eine passende Flugverbindung und ein Hotel als Pauschalreise gefunden. Auch hier buchte ich wieder einen Leihwagen, und unternahm viele Ausflüge auf der Insel. Eine Tagestour auf die Insel Fuerteventura konnte ich nicht auslassen, lag doch diese schier zum Greifen nahe.Lanzarote und auch Fuerteventura unterscheiden sich von den anderen Inseln der Kanaren. Die urtümliche, karge Wüstenlandschaft, vom Vulkanismus geprägt und der stetige starke Wind, teilweise mit Böen um die 80 km/h sind schon ge-wöhnungsbedürftig. Dennoch boten die Inseln viele sehenswerte Landschaftenund Orte. Manchmal braucht es ein wenig mehr Zeit, auch in dieser Mondland-schaft die kleinen aber faszinierenden Schönheiten zu entdecken.Lanzarote ist die nordöstlichste der sieben großen Kanarischen Inseln und eine von Spanienssiebzehn autonomen Regionen. Ungefähr 140km westlich der marokkanischen Küste und rund 1000 kmvom spanischen Festland entfernt, ist sie mit einer Fläche von 845,94km²die viertgrößte der Kanaren. Die Insel gehört zur spanischen Provinz Las Palmas, die Hauptstadt ist Arrecife, dort befindet sich auch der Flughafen. Die 142.000 Einwohnerleben von den ca. 1,5 Mio Touristen, die jährlich nach Sonne, Strand und Erholung streben. Wie auch die anderen Inseln ist auch Lanzarote vulkanischen Ursprungs und vor ungefähr 15,5 Mio Jahrenentstanden. Die Vulkane sind auch in jüngerer Zeit noch kräftig am Arbeiten. Von 1730 bis 1736 und 1824kam es zu Eruptionen, wobei über 23% der FlächeLanzarotes mit etwa 3 bis 5 km³ neuer Lava aus etwa 32 neuen Vulkankratern bedeckt wurden. Im Timanfaya Nationalpark ist die Erde nur wenige Meter unter der Oberfläche über 400°C heiß.Durch seine Nähe zu Afrika war Lanzarote die erste der Kanarischen Inseln die besiedelt wurde. So sollen die Phönizier um ca. 1100 v.Chr. die Insel besucht haben. Funde aus dem ersten Jh.v.Chr. belegen die Anwesenheit der Römer. Nach den Römern geriet die Insel in Vergessenheit und wurde erst im Jahr 999 wieder entdeckt. Im 14. und 15.Jh. wurde sie von den Europäern unterworfen und später wegen des angeblichen Reichtums der Bewohner zum Ziel vieler brutaler Piratenüberfälle. Über diese Zeit kann man sich auch im Piratenmuseum auf dem Castillo de Santa Bárbara am Montaña de Guanapay, bei dem Ort Villa de Teguise ein Bild machen. Die kleine Burg liegt direkt am Kraterrand eines erloschenen Vulkans.Die Ortschaft Teguise ist die alte Hauptstadt Lanzarotes. Zu den Sehenswürdig-keiten des Ortes zählen die Hauptkirche Nuestra Señora de Guadalupe und der Platz Mareta mit einem Brunnen gleich dahinter. Dies ist die größteZisterne der Insel mit 40m Durchmesser und einer Tiefe von 9m, wo das vom Vulkan Guanapay herabfließende Regenwasser gesammelt wurde.Im ehemaligen Zehent-Haus ist heute die Sparkasse untergebracht. Das Museo Palacio Spinola wurde durch José Feo Peraza1730 bis 1780 erbaut und ist heute offizielle Residenz des Präsidenten der Ka-narischen Inseln. Das beliebteste Ereignis ist wohl der "Mercadillo" - der Sonntagsmarkt, zu dem viele Touristen von der ganzen Insel anreisen.Von Teguiseaus kann man der LZ-10 nach Norden folgen. Die Straße führt zu einigen sehr schönen Aussichtspunkten, wie z.B. dem Mirador Los Valles. Empfehlenswert ist auch ein Abstecher zur Eremitá de las Nieves. Die kleine Einsiedelei liegt an einem hohen und steilenFelsabhang, von wo man einen fantastischen Blick auf die Nordküste hat.Kurvenreich führt die Straße dann nach Haría. Der Ort, in dem ca. 5200 Bewohner leben, befindet sich im Tal der 1000 Palmen. Die Sage erzählt, dass immer, wenn in Haría ein Mädchen geboren wurde, eine neue Palme wuchs. Vor der Kirche fand gerade auf der langgestreckten, schattigen Plaza León y Castillo mit seinen Lorbeer- und Eukalyptusbäumen ein Markt statt. Am Ortsrand liegt an der Straße der Friedhof, auf dem César Manrique begraben ist. Der Maler, Architekt und Bildhauer prägte nachhaltig das Erscheinungsbild der Insel. Ein Stück weiter nördlich kann man im Parque Tropical bei Guinate auf einer Fläche von rund 4.500m²etwa 1.300 exotische Pflanzen und Tiere, darunter vor allem viele Vögel bewundern. Der Eintritt war aller-dings mit 14,-- Euro (2012) schon etwas heftig. Geht man vom Parkplatz noch ein Stück weiter Richtung Klippen, hat man schon einen tollen Blick auf die kleine Insel La Graciosa. Die schönste Aussicht bietet sich jedoch vom bekannten Mirador del Rio. Aus ca. 480m Höhe sieht man über das Meer “El Rio” zu der kleinsten bewohnten Insel der Kanaren. Nur etwa 700 Menschen leben hier auf ca. 29km². Hier gibt es auch nur ein paar zugelassene Geländewagen der Bewohner, die Besucher dürfen das Insel-chen nur auf Schusters Rappen erkunden. Von Órzola auf Lanzarote verkehren regelmäßig Personen-fähren nach Caleta del Sebo. Das Mitte der 70er-Jahre errichtete Gebäude des Aussichtspunktes ist in den Felsen integriert und gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke César Manriques. Dafür darf man auch eine Eintrittskarte lösen. Nachdem ich das sicher nicht wollte, bin ich vom Parkplatz aus außen herum zu den Felsenklippen spa-ziert und konnte z.B. von einem alten Bunker aus dem zweiten Weltkrieg die herrliche Aussicht in ganzer Pracht genießen. Die Straße nach Órzola führt dann in einem recht großen Bogen, sanft abfallend durch eine wilde Land-schaft aus monströsen Felsbrocken, an denen sich auch mal Kletterer versuchen. Der kleine Ort mit seinen ca. 280 Bewohnern bietet nicht viel Sehenswertes, neben der Anlegestelle für die Fähre gibt es ein paar nette und preiswerte Gaststätten für eine Pause.Durch den stürmischen Wind ist die Brandung hier recht stark und die Fähren kommen bei der Hafenausfahrt ganz schön ins Schaukeln. Die Möven scheint der Sturm aber gar nicht zu beeindrucken. Auf der Küstenstraße LZ-1 kommt man dann an einigen schönenBade-stränden und einer romantischen Dünenlandschaft vorbei zu den Höhlen Jameos del Agua. Diese Hohlräume (Jameos) sind Teil einer Lavaröhre, die vom Volcan de la Corona bis hin zur Küste und unter die Meeresoberfläche reicht und vor etwas 3000 bis 4500 Jahren entstanden sind. In einer der Höhlen befindet sich ein Binnensee, der wegen seiner Verbindung zum Atlantik mit den Gezeiten steigt und sinkt. Hier lebt auch eine einzigartige weiße Krebsart (Munidopsis polymorpha) die sonst nur in Tiefen von etwa 2000m vorkommt.Das Höhlensystem der Jameos del Aqua wurde 1966 von dem Künstler César Manrique zu einem Zentrum der Kunst, Kultur und des Tourismus umgestaltet. In dem integrierten Museum kann man eine Ausstellung über den Vulkanismus auf der Erde besuchen.Nicht weit in Richtung des Vulkans La Corona befindet sich die Cueva de Los Verdes. Auch diese weit-läufige Höhle ist ein Teil des über 6 km langenLavatunnels. Der Name geht angeblich auf frühe Bewohner der Höhle zurück, denn im Inneren der bis zu 50m hohen und bis zu 15m breitenRöhrensysteme gibt es keine Vegetation. Mit geführten Touren können Besucher die zwei übereinanderliegenden Tunnel besichti-gen.Eine wasserundurchlässige Gesteinsschicht ermöglichte die Anlage eines künstlichen unterirdischen Sees in welchem sich durch ausgefeilte Beleucht-ungseffekte die Höhlendecke spiegelt und dem Besucher so eine unglaublicheTiefe vorgaukelt. Die Höhlen eignen sich sehr gut als Konzertsäle, da das poröse Gestein den Schall sehr gut schluckt und so keine störenden Echos oder Hall auftreten. In früherer Zeit suchten hier die Bewohner Schutz vor den Piraten, bis auch dieses Versteck im Jahr 1618 von Jabán und Solimán entdeckt wurde. Rund 1000 Inselbewohner wurden dabei gefangen genommen und auf den afrikanischen Sklavenmärktenverkauft.Folgt man der LZ-1 weiter nach Südwesten, gelangt man nach Tahiche und Arrecife. Diese Stadt ist seit dem Jahr 1852 die Hauptstadt von Lanzarote und hat 57.400 Einwohner. Erstmals im 15.Jh. als kleiner Fischerort erwähnt, verdankt sie ihren Namen den “Arrecifes”, schwarzen vulkanischen Riffs, hinter denen sich die Boote vor Piratenüberfällen verstecken konnten. Am nördlichen Stadtrand steht das 1776 erbaute Castillo de San José. Es wurde 1974 von César Manrique in ein Museum für zeitgenössische Kunst (Museo Internacional de Arte Contemporáneo) mit einem in den Felsen integrierten Restaurant umgewandelt.Als 1571 die Stadt von Piraten völlig zerstört und geplündertworden war, baute man 1574 das Castillo de San Gabriel. Doch bereits 1586zerstörten Piraten die Festung und raubten erneut die Stadt aus. Das heutige Fort mit dem Glockenturm wurde 1590 erbaut. Die Anlage beher-bergt das historische Museum, welches aber zur Zeit meines Besuches leider geschlossen hatte. Ein Wahrzeichen Arrecifes ist die zugehörige ZugbrückePuente de las Bolas. Ende des 16.Jh. entstand die erste Kirche, die San Ginés, dem ersten Bischof der Stadt Arrecife, geweiht wurde. Mit ihrem dreischiffigem Innenraum und holzgeschnitzter Decke ist sie die älteste Kirche der Insel. Für Touristen gibt es hier sonst nicht viel zu sehen, an Sonntagen ist die Stadt so gut wie ausgestorben. In der Fußgängerzone finden sich ein paar nette kleine Läden, doch in den Seitengassen kann man noch kanarische Lebensart ge-nießen.Einen schönen Blick auf Arrecife hat man auch vom Bootshafen, luxuriöse Yachten sucht man da allerdings vergeblich. Im Südwesten liegt auf einer Hochebene am Rande des Nationalparks Timanfaya das Weinanbaugebiet La Geria. Die Straße LZ-30 führt vom Monumento al Campesino durch diese einmalige Landschaft nach Uga.Nach den Vulkanausbrüchen im 18.Jh. wurde die einst fruchtbare Region mit einer Lapillischichtbedeckt und konnte landwirtschaftlich nicht genutzt werden. Durch die spezielle Anbaumethode in trichterförmigen Vertief-ungen erreichen die Wurzeln der Pflanzen wieder fruchtbaren Boden. Kleine halbrunde Mäuerchen schützen die Pflanzen zudem vor dem ständigen Wind. So entstand eine völlig neue, faszinierende Landschaft.Natürlich gibt es auch ‘Fincas’ und ‘Bodegas’, wo die hier gekelterten Weine auch verkostet und verkauftwerden. Einige Weingüter bieten auch Führungen an - natürlich mit anschließender Kostprobe. Zusätzli-chen Umsatz bringen auch die integrierten Souvenirshops.Ein viel besuchter Ort ist auch das kleine Dörfchen El Golfo an der Westküste. Etwas südlich des Ortes befindet sich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Lanzarotes. Es ist der teilweise im Meer versunkeneKrater des Vulkans Montaña de Golfo, in dem sich eine Lagune - ‘Charco de los Clicos’ - gebildet hat, die etwa 50 Metervon der Küste entfernt liegt. In dem duch Verdunstung sehr salzigen Meerwasser lebt eine Algenart, die den See grün färbt. Besonders sehenswert ist das Farbenspiel von grüner Lagune, rotem, schwarzem und grauen Lavafels und den ockergelben Gesteinsstrukturen der Kraterwand. Auf der Küstenstraße nach Süden gelangt man nicht weit von El Golfo zu einem besonders faszinierenden Naturschauspiel.An den Klippen von Los Hervideros, wo die Lavamassen des Vulkans Montaña del Fuego im Meer erstarrten, kracht besonders bei hohem Wel-lengang das Meer mit voller Wucht auf die Felsen. Die Brandung hat im Laufe der Jahre große Höhlen in die Küste genagt. Auf schmalen Felswegen mit ausgebauten Plattformen und Balkonen können sich die Besucher bis in das Innere der Grotten und Höhlen wagen und die schäumenden, hochschlagenden Wellen hautnah beobachten.Noch ein Stück weiter kommt man zu den Salinas del Janubio. Die terrassenför-mig angelegten Salzgärten schimmern bei Sonneneinstrahlung in faszinierenden Farbtönen. In früheren Zeiten pumpten Windmühlen das salzhaltige Meerwasser in die oberen Becken der mehrstufigen Beckensysteme. Später übernahmen elektrische Pumpen diese Aufgabe. Heute wird nur noch etwa ein Fünftel der Anlagegenutzt, da Salz quasi als Abfallprodukt in den großen Meerwasserentsalzungsanlagen zur Herstellung von Trinkwasser abfällt.Am südlichen Zipfel der Insel liegt der Badeort Playa Blanca. Das ehemali-ge Fischerdorf hat sich in den letzten Jahren zu einer Touristenhochburg entwickelt. Vom ‘Dorfcharakter’ ist hier nicht mehr viel zu spüren. Puebloartige Reihenhäuser, ein Gewirr von neuen Straßen, großzügig angelegte Luxushotels, Restaurants, Bars, ein neuer Sporthafen haben den alten Flair verdrängt. Ich wollte das Castillo de Las Coloradas besuchen, was ich trotz aktueller Karten im Navigationsgerät nur mit Mühe und nach etlichen Anläufen schaffte. Der Wehrbau wurde bereits im Jahr 1769 zum Schutz vor Piratenüberfällen erbaut und bekam seinen Namen von den "bunten (coloradas) Felsen", die man an die-sem Teil der Küste sehen kann.Von Playa Blanca aus kommt man auch mit der Fähre in einer knappen halben Stunde nach Fuerteventura.Das definitive Highlight und ein Muss für jeden Touristen ist der Besuch des faszinierenden und einmaligen Nationalparks Timanfaya. Die 51km²großen Lavafelder nehmen knapp ein Viertel der Gesamtfläche der Insel ein.Im Jahr 1974 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt und wird auch als "Montañas del Fuego" bezeichnet, was auf deutsch ‘Feuerberge’ be-deutet. Es ist die größte Vulkanlandschaft der Erde und an keinem anderen Ort kann man die Entstehungsgeschichte von Lanzarote besser nachvoll-ziehen.Entstanden ist diese faszinierende Landschaft durch zahlreiche Ausbrüche von über 100 Vulkanen mit mehr als 300 Kratern. Von 1730 - 1736 bedeckte die Lava aus 32 neuen Kratern167km² der Insel. Zusätzlich kam es während der Ausbrüche an Land zu zahlreichen Seebeben. Die glühende Lava verwüstete ganze Dörfer und begrub weite Teile der einstigen, fruchtbaren Insel unter sich. Nach der Katastrophe lag die unglaubliche Menge von acht Millionen Kubikmetern Lava dort, wo zuvor kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte existiert hatten.An der Straße LZ-67, die durch den Parque National de Los Volcanesführt, liegt die Einfahrt zum Islote de Hilario, dort kann man bequem parken und das von César Manrique gestaltete Restaurant "El Diablo" (Der Teufel) besuchen. Mitten in einen Vulkankrater wurde ein Grillrost eingebaut, auf dem die Speisen gebraten werden. Davor zeigen Angestellte, wie schnell sich in ein kleines Loch gehaltenes Gestrüpp entzündet oder gießen Wasser in kleine Bodenöffnungen, das dann wie ein Geysirkochend heiß wieder herausschießt.Von hier aus starten auch die geführten Touren mit den Bussen der National-park-Verwaltung. Auf den ziemlich engen kurvenreichen und unübersichtlichen Straßen wäre privater Autoverkehr unmöglich. Die Busfahrt ist im Eintrittspreis von Eur 8,- (2012) inbegriffen.Etwas weiter nördlich der Park-Einfahrt befindet sich das Besucherzentrum mit einer Ausstellung über Vulkanismus. Hier kann man sich auch nach geführten Wanderungen innerhalb des Parks erkundigen, sonst ist das Betreten des Parks streng verboten.Südlich des Nationalparks an der LZ-67 gibt es auch einen Parkplatz, wo die Be-sucher auch mit Kamelen eine kleine Runde (ca. 20 Minuten) reiten dürfen. Auf einem Traggestell haben zwei Personen Platz, die Auswahl erfolgt natürlich nach dem Gewicht der Gäste. Verläßt man die Montañas del Fuego Richtung Süden, hat man hinter einer kleinen Kurve und Kuppe eine schnurgerade Straße vor sich, die sanft bergab nach Yaiza führt. Der Ort wurde auch durch die Vulkanerup-tionen völlig zerstört. Nachdem die fruchtbaren Felder nun alle mit Lava bedeckt waren, konzentrierte man sich auf den Weinanbau und Tourismus. So konnte das Dorf wieder neu entstehen und zählt heute zu den schönsten Dörfern Lanzarotes.Von Yaiza aus führt ein Schotterweg in Richtung Nationalpark. Nach einer Unterführung am Ortsrand konnte ich mein Auto parken und machte mich zu Fuß auf zu einem kleinen Spaziergang. Dabei begegenete mir viermal ein Parkangestellter und erklärte mir ein-dringlich, dass ich wirklich nur bis zur Parkgrenze gehen durfte und bloß keinen Schritt weiter, denn sonst würde mich der Timanfaya-Teufel per-sönlich holen. Bei unserem letzten Treffen, wo ich ohnehin schon auf dem Rückweg war, zeigte er mir dann noch einen Wanderweg von Mancha Blanca zum Montaña Caldereta und der Caldera Blanca. Also machte ich mich auf den Weg dahin und fand auch gleich den beschriebenen Parkplatz. Dann ging es auf Schusters Rappen weiter. Der Weg war ganz schön lang und führte durch urtümliche, wilde Lava-Landschaft. Kein Mensch weit und breit, herrliche Stille, bis auf das Pfeifen des Windes.Ich kam dann zu dem Montaña Caldereta und konnte auch in den Krater sehen. Zwischen dem kleinen Vulkan und der großen Caldera Blanca waren die Lava-ströme während der Ausbrüche hindurch geflossen. Ich stieg ein wenig in die Höhe, um zu dem Punkt zu kommen, wo die beiden Vulkankegel am nächsten lagen. Dort, so dachte ich, würde das Lavafeld schmäler sein. Es war trotzdem noch breit genug und ich brauchte eine Weile, um es zu durchqueren. Den Weg konnte man ganz gut erkennen. Dann sah ich einen schmalen Pfad der an der Flanke der Caldera Blanca schräg aufwärts führte.Schneller als gedacht war ich dann am Kraterrand angekommen. Die Mühe hatte sich gelohnt. Ziemlich “ausgeblasen” vom Sturm, der stetig blies, stand ich staunend da und blickte in eine riesige, herrliche Caldera. Der Krater wurde größtenteils von sehr hellem, fast weißem Gestein ge-formt - daher auch der Name.Jetzt packte mich der Ehrgeiz und ich musste den widrigen Stürmen zum Trotz den ganzen Kraterrandentlang wandern, bis ich am gegenüberliegenden, höchsten Punkt angekommen war. Von hier war der Ausblick einfach fantastisch, nur das Wetter hätte eine Spur besser sein können.