mein Reisebilderbuch Manfred Bittner
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Italien - Amalfi
Für die Weihnachtsfeiertage 2016 hatten mein Bruder und ich beschlossen, für unser jährliches Familientref- fen wärmere Gefielde aufzusuchen. Nach den Erfahrungen von Mallorca oder den Gran Canaria fiel unsere Wahl dieses Jahr auf das Städtchen Amalfi in Italien. Die Flugzeit nach Neapel hielt sich im Rahmen und unser Hotel bot auch einen Shuttle-Service zum Flug- hafen an, natürlich war dieser extra zu bezahlen. Um Weihnachten hatte es hier Temperaturen von ungefähr 3 bis 6 Grad am Morgen und bis zu fast 20 Grad tagsüber. Amalfi liegt im Süden Italiens am Golf von Salerno, 26 km westlich von Salerno und 73 km südöstlich von Neapel. Die Stadt liegt an der steilen Amalfiküste, und erstreckt sich von der Küste in ein enges Tal der Monti Lattari hinein, die die Halbinsel von Sorrent einnehmen und hat etwas über 5000 Einwohner. Für die Bebauung steht der eigentlichen Stadt nur eine Fläche von rund 3 km² zur Verfügung. Die Costiera Amalfitana ist eine der traumhaftesten Küsten Europas. Diese einzigartige Landschaft mit üppiger farbenprächtiger Vegetation, Klippen über türkisblauem Meer, Schluchten und romantischen Buchten war in der Zeit des römischen Reiches nur auf dem Seeweg erreichbar. Wann genau die Stadt gegründet wurde, ist nicht hinreichend genau bekannt. Man geht davon aus, dass Amalfi etwa 320 n.Chr. von Soldaten Kaiser Konstantins gegründet wurde. Sie wurde später von den Byzantinern und Langobarden erobert und entwickelte sich im Laufe der Zeit zur florierenden Stadt. Die Glanzzeit von Italiens ältester Seerepublik Amalfi war im 10. und 11. Jh.. Am 25. November 1343 versanken bei einer durch ein Erdbeben ausge- lösten Flutwelle ganze Teile der Stadt im Meer. Im Jahr 1582 wurde Amalfi Teil des Königreichs Neapel. Im 17. und im 18. Jh. verlor die Stadt weiter an Bedeutung. Bis etwa zur Mitte des 19. Jh. konnte man nur auf dem Seeweg zu der Stadt gelangen. Sie wurde deshalb auch von Piraten als Versteck oder Raststation genutzt. In dieser Zeit bildeten die Herstellung von Papier und italienischer Pasta die wichtigsten Erwerbszweige. Heute erreicht man die Orte an der Costiera Amalfitana auch über eine Straße. Diese Küstenstraße, die Strada Statale 163 Amalfitana gilt als eine der schönsten Europas. Durch den aufkommenden Tourismus ab der Mitte des 20. Jh. erholte sich die Wirtschaft und neue Unter- künfte und Freizeitangebote locken besonders in den Sommermonaten viele Gäste nach Amalfi. Alle Orte entlang der Amalfiküste beeindrucken durch ihre Anlage an den steilen Hängen. Das touristische und symbolische Zentrum Amalfis ist der Dom aus dem 10. Jh. Es ist die Kathedrale des Erzbistums Amalfi-Cava de'Tirreni. Der Umbau in den arabisch-normannischen Stil erfolgte im 13. Jh. und die farbige Mosaikfassade wurde im 18. Jh. hinzugefügt. Das gesamte Bauwerk besteht aus der Kathedrale selbst, dem Paradies- kreuzgang, der Kruzifix-Basilika mit dem Diözesanmuseum und einer sehr schönen Krypta, in welcher die Gebeine des Apostels Andreas aufbewahrt werden, der auch als Schutzpatron der Stadt gilt. Mehr Informa- tion zum Domgibt es hier: Broschüre. Im Rathaus findet man das Bürgermuseum, wo die umfangreiche Geschichte der Stadt dokumentiert wird. Die alte Schiffswerft stellt die Geschichte der Seefahrt anschaulich dar. Sie ist übrigens das einzige Werft- gebäude seiner Art, das in Italien erhalten ist. Wenn man dem Tal der Monti Lattari landeinwärts eine Weile folgt, kommt man zu einer alten Papiermühle, die als Museum genutzt wird. Foto von: Entlang der Amalfiküste, im Golf von Neapel (und auch in Sizilien) fallen die vielen Zitronen- und auch Orangenbäume auf, deren Früchte während dieser Jahreszeit hell in der Sonne leuchten. Die Zitronen werden vor allem zur Herstellung des Likörs Limoncello vewendet, wobei die Aromen aus der Schale mit Alkohol extrahiert und mit einer Wasser-Zucker-Lösung verdünnt werden. Dieser mehrstufige Arbeitsgang dauert etwa 5 Wochen, danach kann der Likör möglichst eiskalt getrunken werden. Limoncello wird auch als Zutat für Backwaren, wie Torten oder Kekse oder andere Süßspeisen wie Eis- creme verwendet. Auch wir ließen uns gelegentlich ein Gläschen dieser Köstlichkeit schmecken. Das Weihnachtsfest in Amalfi ist ein besonders Erlebnis. Hier ist keine Spur von "stiller und heiliger Nacht". Bereits tagsüber knallen am 24. Dezember die Feuerwerke und Böller. In der ganzen Stadt findet man Krippen, die sehr detailliert und phantasievoll gestaltet sind, auch Brunnen werden mit den Krippenfiguren verziert. Mittelpunkt jeder Krippe ist natürlich das Paar Josef und Maria bei der Krippe selbst. Diese ist allerdings leer, das Jesuskind findet man erst am 25. Dezember in den Krippen. Am Nachmittag des 24. Dezember war im Veranstaltungskalender ein "Umzug mit Krippenlegung" angekündigt. Dann kamen 5 Musikanten mit Dudelsäcken und Flöten zur Kirche, wo auch eine große Krippe aufge- baut war. Die spielten eben mal zwei Stücke Musik und zogen anschließ- end weiter, wir haben sie danach nicht mehr gesehen oder auch nur spiel- en gehört. Das war‘s dann auch schon, so lange wir auch warteten, ob die "Prozession" wieder zurückkäme – es passiert dann nichts weiter. Kein Jesuskind für die Krippe. Am heiligen Abend zu Mitternacht kurz bevor die Christmette begann, ging es dann richtig los. Ein großes Feuerwerk am Hafen und die ohrenbetäubenden Böllerschüsse gingen in ein einziges andauerndes Ge- donner über. Auf einem tagsüber vorbereiteten Seil wurde ein Schweifstern langsam quer über die Bucht gezogen. Dieser war mit Feuerwerkskörpern bestückt und es regnete auf der ganzen Strecke Funken und Licht. Wir haben auch Ausflüge mit dem Bus nach Salerno und Sorrento unternommen. Die Fahrt entlang der Küstenstraße ist nichts für schwache Nerven oder Leute, die gleich seekrank werden. Immer wieder wird es an Engstellen und in den kleinen Orten sehr schwierig, aneinander vorbei zu kommen. Doch die erfahrenen Busfahrer haben uns immer sicher an unser Zíel gebracht.
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Wappen von Amalfi Wappen der Erzdözese Amalfi Amalfi Lage von Amalfi in Italien Amalfiküste Keramik bunt bemalt Hoch aufragende Felsen Reste wehrhafter Burgen Steile Küste und blaues Meer Die Kathedrale und Turm Die Kathedrale Der Dom im Abendlicht Dom, Kreuzgang Bunte Boote im Hafen Dom, Diözesanmuseum Dom, die Krypta Dom, die Krypta Dom von Amalfi Dom von Amalfi Dom von Amalfi Dom, Diözesanmuseum Papiermuseum Zitronen und Limoncello Zitronen und Limoncello Zitronenlikör, Limoncello Unzählige kunstvolle Flaschen Limoncello Auch Seifen aus Zitronen gibt's hier Handbemalte Flaschen in allen Formen und Farben Weihnachtskrippen Weihnachtskrippe "Prozession" mit Dudelsackbläsern Christmette im Dom von Amalfi Der Dom von Amalfi Die Busse kommen gerade so aneinander vorbei Blick auf die Stadt Amalfi
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