TsukubaIm Juni 2000 durfte ich mit einem Kollegen zum ersten Mal in meinem Leben nach Japan reisen. In Tsukuba sollten wir eine Waage beim Amt für Messwesen installieren, danach sollten mein damaliger Teamleiter und ich in Tokyo und Osaka Schulungen auf unseren Geräten durchführen. Der Vorort Tsukuba wurde als ‘Stadt der Wissenschaft’ ab 1970 aufgebaut und befindet sich ungefähr 60kmnordöstlich von Tokyo.Diese mit 120m höchste Statue eines stehendenBuddhas steht in der Nähe von Tsukuba, nordöstlich von Tokio. Sie ist damit dreimal so groß wie die Freiheits-statue in New York und hat das 30-facheVolumen. Das Gewicht der Statue be-trägt 4000 Tonnen.Man kann innerhalb der Statue mit einem Aufzug bis in die fünfte Etage fahren und hat von dort eine wun-derbare Aussicht über den großzügig angelegten Garten. Im Mittelteil der Figur befindet sich das "Lotus Sanctuary", ein Raum mit 3000 kleinen Buddhafiguren, welche jede eine andere Aufschrift trägt.Im Garten gab es einen großen Teich in dem man viele schöne Zierkarpf-en sehen konnte. Diese Kois sind oft sehr teuer und werden in aller Welt unter den Liebhabern versteigert und verkauft. Die vielen Blumen und Ziersträucher des Gartens waren liebevoll gepflegt. Unweit davon besuchten wir noch ein nachgebautes Dorf aus der Shogun-Zeit. So konnte man sich das Dorfleben im alten Japan gut vorstellen. Zahlreiche Souvenirläden und Imbissstuben lassen die Zeit hier recht rasch vergehen.TokioTokio (auch: Tokyo), die "östliche Hauptstadt" liegt in der Kanto-Region im Osten der Insel Honshu in Japan. Seit 1603, dem Beginn des Tokugawa-Shogunates, ist das ehemals unbedeutende Fischerdorf Edodas Zentrum der Politik und Verwaltung des Landes. Seit 1868 ist Tokio auch offizielle HauptstadtJapansund mit dem KaiserpalastTokio Sitz des Tenno.Rund 9,5 Mio Einwohner hat Tokio, im Großraum leben ca. 37,75 Millio-nen. Das macht die Stadt zur größten Metropolregion der Welt. Wie viele archäologische Funde belegen, war das heutige Stadtgebiet schon in der Steinzeit besiedelt. Die Steine in dem Bild rechts sollen aber angeblich von der alten BurgEdo stammen.Der Kaiserpalast befindet sich im Zentrum von Tokio. Die ausgedehnten, herrlichenGartenanlagen sind nur an einem Tag des Jahres vollständig dem Publikum geöffnet. Sonst kann man nur in einem kleinen Teil der Gärten spazieren. Inmitten des Grüns und der blühenden Bäume und Sträucher kann man schnell vergessen, dass man sich im Herzen einer Großstadt befindet. Um das Gelände verläuft ein Wassergraben und eine Mauer mit Wach-häusern. Obwohl der Himmel bedeckt war und die Sonne sich vornehm zurückhielt, habe ich den Spaziergang durch die sehr gepflegten Gärtensehr genossen.In Tokio gibt es auch viele Theater, in denen sowohl No und Kabuki, als auch moderne Stücke aufgeführt werden. Das No ist ein traditionelles japanisches Theater, das nur von Männern gespielt (getanzt) und musikalisch begleitet wird. Meist trägt der Hauptdarsteller eine Maske. Grundsätzlich besteht ein Kabukiaus Gesang, Pantomime und Tanz.Im Shiba-Park im Stadtbezirk Minato, befindet sich der 333m hohe Tokio Tower, eines der Wahrzeichen der Stadt. Diese Aufnahme mit dem Tokyo-Tower entstand vom obersten Stockwerk des Hotels gegenüber der Shinagawa Station. So konnten wir leicht ins Stadtzent-rum zur Einkaufsstraße "Ginza", zum Meiji Schrein oder zum Asakusa Tempelfahren.Allerdings erwies sich schon der Erwerb einer geeigneten Fahrkarte als nicht so einfach. Dank hilfsbereiter Japaner schafften wir es dennoch. Am Bahnsteig werden die Ziele der Züge abwechselnd in japanischenund lateinischenSchriftzeichen angezeigt.Als wir nach unserem Ausflug zum Hotel zurückkehren wollten, verliefen wir uns hoffnungslos in der Station. Mit dem Fahrschein - ein keines Fetzelchen Papier mit einem Magnetstreifen hinten drauf - kann man durch die unzähligen Sperren gehen, solange man auf dem richtigen Weg ist. Irgendwie schafften wir es, dass keine der Sperren mehr unsere Fahrkarte akzeptierte und wir ‚gefangen‘ waren. Schließlich wurden wir von einem netten Bahnbeamten durch die "Hintertür" hinausgelassen.Die Ginza war einer der ersten Stadtteile Tokios, welche der Bucht von Tokio abgerungen wurden. Im Jahre 1612 in der Edo-Zeit wurde in diesem Gebiet eine Silbermünzstätte gegründet, von der sich der Name Ginza(Gin=Silber, Za=Ort,Lager) ableitet. Nachdem die Ginza 1872 vollständig niederbrannte, wurde sie vom britischen Architekten Josiah Conder und dem Ingenieur Thomas J. Waters komplett neu aufgebaut.Nach dem Vorbild von Paris und London entstand so die erste Flaniermeile in Japan. Nachts erstrahlt die Ginza im Glanz und Licht der Leuchtreklamen, und bietet dem Fotografen viele Motive. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, vor allem durch die hohen Preise der neuen Gebäude, fühlten sich die Tokyoter bald im neuartigen Stadtteil wohl, der Weiter-entwicklung zum Vergnügungsviertel stand nichts mehr im Wege. Im frühen 20. Jahrhundert war aber Asakusa das beliebteste Amüsierviertel in Tokio, erst in der Nach-kriegszeit rückte die Ginza auf den ersten Rang vor.In Tokio hat man die Auswahl unter mehr als 50.000 Restaurants. Kulinarisch betrachtet ist die Stadt auf-regend und abenteuerlich, wenn man die heimischen Spezialitäten probiert. Die Hauptrolle in der tradi-tionellen japanischen Küche spielen Fisch, Reis, Sojabohnen und Gemüse. Sehr beliebt sind auch Sushiund Sashimi (roher Fisch).In den Auslagen der Restaurants sind oft die angebotenen Speisen als Imitate aus Plastik ausgestellt. So kann man sich schon beim Ansehendieser "Speisekarte" das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Die Herstellung dieser Muster nach Fotos ist ein eigener Berufszweig. Und die Speisen im Restaurant sehen dann auch wirklich genau so aus.Mit dem Zug gelangt man nach kurzer Fahrt auch zum Asakusa-Tempel. Neben dem Tempel gibt es in Asa-kusa auch einen Shinto Schrein. Das große Eingangstor führt den Besucher zu der langen Einkaufs-straße, der Nakamise-dori. Hier findet man vom Samurai-Schwert - natürlich nur Dekorations-Stücke - bis zu Fächern , Bildern, oder den traditionellen japanischen Trachtenpuppen (fast) alles was das Herz des Souvenirjägers erfreut.Wer noch Platz in seinem Reisekoffer hat, kann sich hier von den traditionellen japanischen "Flip-Flops" welche aussuchen. Es gibt hier auch die aus Holz, mit den hohen Sohlen - für kleine Leute... Aber dann bitte auch die "Zehensocken" mit der abgenähten großen Zehe nicht vergessen! Wer seinem vierbeinigen Liebling etwas Gutes tun möchte, kauft hier einen "Hundekimono". Für das gemüt-liche Heim findet man hier oder in einer der Nebenstraßen auch Geschirr, Tischdecken, Wandbilder und vieles mehr.Der Tempel selbst befindet sich dann am Ende dieser Einkaufsstraße. In Japan bestehen mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander. Die wichtigsten sind der Shinto und der Buddhismus, der im 5. oder 6. Jh.nach Japan kam. Daneben gab es chinesischeEinflüsse durch Taoismusund Konfuzianismus, die von Shinto und Buddhismus aufgenommen und integriert wurden. Diese Glaubensformen werden auch nebeneinander praktiziert. Zu bestimmten Jahreszeiten, Feiertagen, zu Festen, Bestattungen, touristisch oder nebenbei besuchen Japaner religiöse Orte wie Tempel oder Schreine. Laut offizieller Statistik gibt es 85% Buddhisten und 90% Shintoisten.Die Umgebung um den Tempel und Schrein ist nach den Zerstörungen des zweiten Weltkrieges eher unspektakulär und neu. Auf der gegenüberliegenden Seite des Sumidagawa-Flusses steht das auffällige Gebäude der Asahi Bier-Brauerei mit der goldenen Flamme als weit sichtbares Zeichen.DerMeiji-jingu im Bezirk Shibuya, ist der Shinto Schrein, der den Seelen des Meiji-tenno und seiner Frau Shoken-kotaigo gewidmet ist. Der Meiji-tenno starb 1912, seine Frau 1914. Der Bau des Tempels wurde nach dem Tod der beiden begonnen und im Jahr 1920 vollendet. In diesem Jahr wurden auch die sterblich-en Überreste des kaiserlichen Paares hierher überführt.Der Schrein wurde durch Bomben weitgehend zerstört und anschließend wieder neu aufgebaut. Die heutigen Bauten stammen aus dem Jahr 1958. Das bedeutendste Fest des Schreins findet am Geburtstag vom Meiji-tenno am 3. November statt und dauert fünf Tage.Eine Sammlung von rund 180 gespendeten Sake-Fässern steht auf dem Gelände des Schreins. Gegenüber davon befinden sich Weinfässer aus der Bourgogne in Frankreich, welche auf Initiative von Hr. Yasuhiko Sata (dem Repräsentanten des Hauses Burgund in Tokio) gestiftet wurden. Eine Ausstellung schöner Blumengestecke (Ikebana) lockte viele Besucher und Fotografen an. Neben einfachen, aber sehr schönen Gestecken gab es auch noch sehr aufwändige Kunstwerke.Auch sonst findet man in der Stadt immer wieder größere und kleinere buddhistische Tempel oder Shinto-Schreine.