mein Reisebilderbuch Manfred Bittner
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Neuf-Brisach
Breisach am Rhein (D)
Frankreich - Elsass
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Lokale Uhrzeit:

Im August 2022, als die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie gelockert oder ganz aufgehoben worden waren, entschloss ich mich nach zwei Jahren Reise-Pause wieder einmal die eigenen vier Wände zu verlassen und verbrachte eine Woche im Elsass. Südlich von Colmar hatte ich mir ein kleines Hotel gesucht, von wo ich viele Ausflüge unternahm. So kam ich auch nach Neuf-Brisach nahe der deutschen Grenze. Erbaut wurde die Stadt Anfang des 18.Jh. vom Festungsbauer Prestre de Vauban und seinem Geniedirektor Jacques Tarade nachdem die befestig- te Stadt Breisach auf der anderen Seite des Rheins mit dem Friedensver- trag von Rijswijk im Jahre 1697 wieder an Österreich zurückgegeben werden musste. Sie ist als Planstadt in Form eines Achtecks mit zentralem Exerzierplatz, der heute als Marktplatz genutzt wird, angelegt und hat ein schachbrettförmiges Straßennetz als Idealform einer Festungsstadt. In der Stadt gab es Unterkünfte für die Soldaten und Offiziere, Versorgungseinrichtungen, eine Kirche, Häuser für nicht- militärische Einwohner der verschiedenen Stände sowie um die Stadt eine beeindruckende Anlage aus Mauern, Gräben und Toren. Den Beweis, dass die Stadt richtig angelegt worden war, konnte sie nur im Jahre 1743 liefern, als sie einem Angriff der Österreicher widerstand. Im Deutsch-Französischen Krieg war die Befestigung schon veraltet, und die Stadt konnte von den Deutschen nach einer Belagerung schwer zerstört eingenommen werden. Sie ist heute zwar eine Gemeinde mit etwa 2‘000 Einwohnern, die wirtschaftliche Entwicklung findet jedoch in den benachbarten Gemeinden Biesheim und Volgelsheim statt. Seit Auflösung der Garnison 1992 ist Neuf-Brisach fast eine reine Wohngemeinde für Pendler nach Colmar und in den Breisgau. Ich erreichte das Städtchen am frühen Vormittag und konnte problemlos mitten im Zentrum unter schattigen Bäumen parken. Es gab keine Zeitbe- schränkung oder Gebühren. Dann besichtigte ich auf einem Rundweg die wuchtigen Verteidigungsanlagen. Was auf einem Plan oder einer Luftauf- nahme schon komplex und schwer erkennbar ist, ist von der Festungsan- lage aus noch schwieriger zu verstehen. Manchmal fühlte ich mich wie in einem Irrgarten. Eine Kunstausstellung in einem Teil des Grabens erleichterte die Orientierung und die verschiedenen Funk- tionen der Bau- und Bollwerke wurden auf Tafeln in drei Sprachen erklärt. Als ich dann einmal im Kreis her- umspaziert war, erkundete ich den Rest des Städtchens. Die Kirche St. Luis von 1777 wurde nach ihrem Wiederaufbau 1975 neu eingeweiht und ist relativ schlicht ausgestattet. Die restliche Stadt ist recht nüchtern und ohne bauliche Höhepunkte, selbst das Rathaus ist nicht besonders sehenswert. Ich machte es mir auf dem Marktplatz im Schatten der Bäume gemütlich. Ein ‚lustiges‘ Bähn- chen fuhr auch hier die Touristen um 7,-- Euro (Erwachsene, Kinder 3,-- €) für 35 Minuten im Kreis spazieren - natürlich mit vielen interessanten Informationen über Kopfhörer…
Bei meiner Reise in das Elsass im Jahr 2022 besuchte ich neben anderen Städten und Sehenswürdigkeiten auch Neuf-Brisach (dt. Neu-Breisach). Da war es nur ein Katzensprung über den Rhein nach Breisach. Breisach am Rhein (alemannisch Brisach am Rhin, frz. Vieux-Brisach, lat. Brisacum oder Bresacum) ist eine Stadt am Oberrhein an der deutsch-französischen Grenze. Schon von weitem ist das St. Stephansmünster hoch über der Rheinebene zu sehen. Direkt hinter dem Münster liegt der historische Stadtkern. Die Aus- sicht ins Elsass und zum Schwarzwald lässt sich dort am besten genießen. Das 16.000 Einwohner zählende Städtchen Breisach am Rhein kann auf eine über 4‘000-jährige Geschichte zurückblicken. Schon in der Jungstein- zeit und in der Keltenzeit siedelten Menschen auf dem Plateau des heuti- gen Münsterberges. Die Stadt selbst wurde von den Staufern 1185 ge- gründet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt fast vollständig zerstört. Viele der heutigen Sehenswürdigkeiten wurden nach dem Krieg originalgetreu wie- der aufgebaut. Das Rheintor, in dem heute das Museum für Stadtgeschichte untergebracht ist, sowie das Kupfertor sind dagegen Teile der barocken Festungsanlage. Der Hagenbachturm ist nach dem burgundischen Landvogt Peter von Hagenbach benannt, der hier bis zu seiner Verurteilung und Hinrichtung im Jahr 1474 gefangen gehalten wurde. Das romanische Münster St. Stephan wurde zwischen dem Ende des 12.Jh. und 1230 erbaut und wurde bis zur Gotik des 15.Jh. erweitert. Das Breisacher Münster ist für seine kunst- historisch bedeutsame Innenausstattung bekannt, beispielsweise für das über 100 Quadrat- meter große WandbildDas Jüngste Gericht von Martin Schongauer und vor allem den Hochaltar aus der Werkstatt des Meisters H. L. Beim Betreten der Kirche fiel mir sofort das Schild „Fotografieren verboten“ auf. So gibt‘s hier halt keine Bilder vom Inneren der Kirche. Nachdem ich das riesige Wandbild ausreichend betrachtet hatte, und sonst in dem Bereich, wo man sich aufhalten durfte, nichts weiter zu sehen war, bin ich auch schnell wieder draußen gewesen. Gegenüber vom Eingang zum Münster war das Rathaus zu sehen, auf welchem die häufigen Herrscher- Wechsel mit den Wappen dokumentiert sind. Danach genoss ich noch die herrliche Aussicht, bevor ich den Münsterberg wieder verließ. Mittlerweile hatte es auch wieder sonnige 33°C und jeder Schatten war will- kommen. Nachdem ich dann wieder unten in der Stadt angekommen war, kam mir der Appetit auf einen erfrischenden Eisbecher in einem der zahlreichen Cafés. So nahm ich draußen „an der frischen Luft“ Platz und gönnte mir einen Haselnussbecher und eine Cola. Die Wespen fanden das auch sehr interessant und ich war nebenher mit dem Verscheuchen der Viecher beschäftigt. (Nachher bemerkte ich, dass drinnen klimatisiert gewesen wäre…) Nach einer kleinen abschließenden Tour durch die Souvenir- und anderen Geschäfte fuhr ich wieder nach Frankreich zurück, wo ich noch ausgiebig in einem großen klimatisierten Einkaufszentrum bummelte.
Rouffach
Die sehr sehenswerte und mythische Stadt Rouffach (dt. Rufach) liegt am Flüsschen Lauch im Elsass zwischen Colmar und Mülhausen und hat etwa 4‘800 Einwohner. Rouffach wurde schon im Jahre 662 als Rubiaco und im 12.Jh. als Rubeacum erwähnt. Ich besuchte Rouffach während einer Reise in das Elsass im Jahr 2022. Schon von der Schnellstraße aus erkennt man die zwei ungleich hohen Türme der Kirche. Das machte mich natürlich neugierig. Ein Parkplatz war schnell gefunden, sogar im Schatten und kostenlos. Bei hochsommerlichen 33 Grad machte ich mich auf den Weg zu einem Stadtrundgang. Die Kirche Notre-Dame de l’Assomption (dt. Maria Himmelfahrt) aus gelbem Sandstein ist im romanischen und gotischen Stil erbaut. Das Querschiff stammt aus der zweiten Hälfte des 11.Jh., das gotische Mittelschiff mit den romanischen Seitenportalen aus dem 12. und 13.Jh. An dem Gebäude wurde bis 1508 gebaut, die Doppelturmfassade blieb bis heute unvollendet. Nach der Verwüstung während des Dreißigjährigen Krieges und mit der Eroberung des Elsass durch Frankreich kam die Stadt wieder zu Wohlstand, hauptsächlich durch Weinbau und weil sie während der folgenden Kriege verschont blieb. Außer der Kirche gibt es noch eine Synagoge, erbaut um 1290, das Kloster Rouffach, das alte Rathaus und das alte Kornhaus aus dem späten Mittelalter und der Renaissance. Der Hexenturm aus dem 13. bis 15.Jh. diente als Gefängnis. Es erinnert zudem an die Zeit als Rouffach noch Hochburg der Hexenprozesse war. Das ist auch der Grund, warum man überall in diesem Städtchen Hexenfiguren begegnet. Das alte Schloss von Isenbourg, dem Wohnsitz von König Dagobert II. und seinem Sohn Sigbert, später auch des Straßburger Bischofs, ist nicht mehr erhalten. In einem Neubau aus dem 19. Jahrhundert ist heute ein Luxushotel untergebracht. Mir hat das Städtchen gut gefallen und ich fand viele interessante Foto- motive. Bei über 30 Grad im Schatten war der Bummel dann doch ziemlich anstrengend. Nachdem ich leider vergeblich nach einem Café oder Restau- rant gesucht hatte, setze ich mich noch in einen kleinen Park und ruhte mich im Schatten der Bäume aus, bevor ich den Ort wieder verließ.
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