mein Reisebilderbuch Manfred Bittner
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Obernai im Elsass
Frankreich - Elsass
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Im Frühjahr 2014 unternahm ich einen kurzen Ausflug nach Frankreich. Da ich nicht direkt nach Straßburg wollte, suchte ich ein Plätzchen etwas außerhalb. Im Elsass fand sich das kleine Städtchen Obernai und ein geeignetes Hotel. Das Elsass erstreckt sich heute westlich des Rheins von Wissembourg etwa auf der Breite von Karlsruhe im Norden ca. 190 km nach Süden bis Basel. Der Hauptkamm der Vogesen bildet die Westgrenze. Die politischen Grenzen haben sich im Lauf seiner Geschichte mehrfach geändert. Historisch bedeutend sind hier vor allem das Herzogtum Elsass (7. u. 8.Jh.), die beiden Landgrafschaften des Elsass (12.–17.Jh.) innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie die frz. Provinz Elsass (17.–18.Jh.). Die gegenwärtigen Grenzen der Region Elsass basieren auf Grenzziehungen der französischen Revolutionszeit (Départementgrenzen, Krummes Elsass) und des Frankfurter Friedens von 1871. Das Elsass wurde etwa vor mindestens 700.000 Jahren erstmals von Menschen, und vor ca. 50.000 Jahren vom Homo sapiens besiedelt. Bis etwa 50 vor Chr. lebten die Kelten in dieser Region, dann die Römer. Ab dem 5.Jh. n.Chr. gehörte es dem fränkischen Reich an, dann dem heiligen römischen Reich deutscher Nation und von 988 bis 1254 dem Herzogtum Schwaben. Im 17.Jh. übernahm dann Frankreich mehr und mehr von dem Gebiet. Die Hauptstadt des Elsass ist Strasbourg mit ca. 272.000 Einwohnern. Hier ist auch der Sitz des Europa- Parlaments. Das kleine Städtchen Obernai oder Oberehnheim mit seinen etwa 11.300 Einwohnern liegt etwas südlich von Straßburg. Im Jahr 778 wurde der Ort erstmals als Ehinheim erwähnt, seit ca. 1693 ist der Name Obernai gebräuchlich. Im 7.Jh. soll hier die hl. Odilie geboren worden sein. Viele spätmittelalterliche und Renaissance-Fachwerkhäuser prägen die Stadt, der Renaissance-Sechs-Eimer-Brunnen stammt aus dem Jahr 1579. Von der Stadtmauer Rempart Maréchal Joffre öffnet sich der Blick auf den Wallgraben, in dem heute Gärten sind. Mittelpunkt der Altstadt von Obernai ist der Marktplatz mit dem Ste.-Odile-Brunnen. Die alte Kornhalle mit Glockentürmchen in der Rue de Marché entstand in der Renaissance. In der neugotischen Kirche St. Peter und Paul aus dem 19.Jh. gibt es ein Kuppelmosaik und historische Fresken. Von der doppelten Stadtmauer (Rempart) in Obernai ist die innere Mauer noch größtenteils erhalten, von der äußeren Mauer gibt es nur Reste. 30 von ehemals 52 Türmen und acht Tore lassen sich bei einem Rundgang entdecken. An der Stadtmauer steht auch eine neuromanische Synagoge aus dem 19.Jahrhundert. Zahlreiche kleine Geschäfte bieten lokale Handwerkskunst wie Töpferwaren oder leckere Pasteten (wie z.B. foie gras, Gänseleberpastete) an. Viele Restaurants und Weinstuben laden zum Verweilen ein. In Obernai steht mit Kronenbourg auch die größte Bierbrauerei in ganz Frankreich. Über dreißig Biersorten werden hier gebraut. Ohne das reiche Vermächtnis seiner Vergangenheit aufzugeben oder seine touristische Bedeutung einzubüßen, ist es Obernai gelungen, die wirt- schaftliche Wende der 1950er Jahre zu nutzen und günstige Bedingungen für die Ansiedlung neuer Industriezweige zu schaffen. Die Region um Obernai weist eine besonders hohe Unternehmensdichte auf: Große Firmen wie Kronen- bourg, Hager, Triumph, Supra, Stoeffler, EBM-Papst, Gripple, CMO sowie zahlreiche kleine und mittelständi- sche Unternehmen haben sich hier niedergelassen und bieten um die 8700 Arbeitsplätze. Vom Malgré-nous - dem Denkmal für die im 2. Weltkrieg von Deutschland zwangsverpflichteten Elsässer oberhalb der Stadt hat man einen herrlichen Blick über den Ort.
Obernai Zentrum Das Elsass Wappen von Obernai Fachwerkkaus Fachwerkhäuser Stadtzentrum Marktplatz Marktplatz Stadtbrunnen Zum Schnogaloch Stadtmauer Turm der Stadtmauer Peter und Paul Kirche Peter und Paul Kirche Stadtmauer Le Parc Hotel, Obernai Obernai Mont Ste. Odile Mont Ste. Odile Mont Ste. Odile Mont Ste. Odile Mont Ste. Odile Grab der Ste. Odile Mont Ste. Odile St. Odile, Kreuzkapelle Burgruine Dreistein
Lokale Uhrzeit:

Der Mont Ste. Odile bei Obernai Der Odilienberg (auch St. Odilienberg, französisch Mont Sainte-Odile) erhebt sich im Elsass in der Nähe der Ortschaften Obernai und Barr am Ostrand der Vogesen auf eine Höhe von 763 m über der Oberrhein- ebene und wird von einer Klosteranlage gekrönt. Um die Abhänge des Berges herum zieht sich die sogenannte Heidenmauer, eine mehr als 10km lange Schutzmauer, die lange für prähistorisch gehalten wurde, jedoch heute in die Zeit des 7. oder 8. Jh. datiert wird. Von dem im 7. Jahrhundert an der Stelle der Hohenburg errichteten Klo- ster hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Rheinebene. Die Ursprünge der Anlage sollen auf ein ungefähr 1000 Jahre älteres keltisches Heiligtum zurückgehen. Die Tränen- und Engelskapelle stammen noch aus dem 12. Jahrhundert. Der Odilienberg ist heute der bedeutendste Wallfahrtsort im Elsass. Das Kloster führt auch kirchliche Se- minare durch und unterhält einen Hotelbetrieb mit Restaurant. Der Odilienberg ist auch ein interessantes Wandergebiet. Verschiedene Wege an der Heidenmauer entlang sind gut ausgeschildert. Empfehlenswert ist der südliche Rundgang, teils an Felsen, teils an oder auf der Mauer entlang bis zum Männelstein (817 m), weiter bis zur Grotte des Druides und zurück zum Parkplatz. Die zweite Rundstrecke führt an zwei Burgen, der Ruine Hagelschloß am nördlichsten Ende der Heidenmauer und an der Burg- ruine Dreistein, vorbei. Auf beiden Wegen hat man eine herrliche Aussicht auf die bewaldeten Berge der Vogesen und auf die kleinen Dörfer und Städte in die Rheinebene. Zum Schutz des Klosters auf dem Odilienberg und des unterhalb des Berges gelegenen Klosters Nieder- münster wurden im Mittelalter zahlreiche Burgen rund um den Berg angelegt.