Ich hatte mich im August 2022 für einen „Urlaub“ in das Elsass entschieden und buchte südlich von Colmarein kleines Hotel in dem beschaulichen Örtchen Güberschwihr. Von dort unternahm ich viele Ausflüge in die Umgebung. Einer führte mich auch nach Eguisheim.Die kleine Gemeinde Eguisheim hat etwa 1700 Bewohner und liegt an der Elsässer Weinstraße (Route des Vins d’Alsace), wenige Kilometer süd-westlich von Colmar. Der Ort liegt unterhalb eines von drei Burgruinen (Dagsburg, Wahlenburg, Burg Weckmund) gekrönten Berges. Diese Bur-gengruppe ist auch bekannt als die Drei Exen (elsässisch Dri Egsa; frz. les trois tours d’Eguisheim).Hier befand sich wohl schon in der Römerzeit ein Kastell. Im Ort ist angeblich 1002 Bruno von Egisheim-Dagsburg geboren, der 1049 Papst Leo IX. wurde. Im Zentrum des etwa kreisförmigen Dorfes steht neben der St. Leo Kapelle eine kleine Burg, deren Gründung auf das Ende des 13.Jh. zurückgeht. Die Kapelle entstand Ende des 19.Jh. auf dem Platz, wo der achteckige Bergfried der Burg gestanden hatte.Eguisheim ist ein typisch elsässisches Dorf von höchst malerischem Reiz. Ein Spaziergang durch die mit Kopfstein gepflasterten Gassen, die sich kreisförmig den Verlauf der Stadtmauern nachzeichnend um die achteckige Burganlage im Herzen der Stadt, das Château Eguisheim, schlängeln, bietet an jeder Ecke neue kleine liebevolle Einblicke und Ausblicke. Diese Form des Straßenverlaufs ist einzigartig. Aber nicht nur das macht die Stadt so weithin bekannt. Bunte Fachwerkhäuser, berankt von Blumen, eine Altstadt, in der die Vergangenheit noch bis in die Gegenwart reicht und die Herzlichkeit der Elsässer verleihen der Stadt ihren ganz besonderen, pittoresken Charme.Der Parkplatz für die Besucher war gleich gefunden, aber auch eine volle Touristenfalle und Abzocke. Man wollte 4,50 Euro von mir, egal, ob ich nur eine halbe Stunde oder bis 19:00 Uhr hier stehen bleiben wollte. Klar, auch ich war zu faul, einen anderen Parkplatz zu suchen und zahlte brav.Das ‚lustige‘ Bähnchen, mit dem man die Besucher herumführte, war so bald am Morgen noch nicht in Betrieb. Aber es war kein Problem, das Dorf zu Fuß zu erkunden. Als sich dann die Straßen immer mehr und mehr mit Besuchern füllten und die Temperaturen langsam die 30° Marke erreichten, genoss ich noch eine Weile das Treiben von einem schattigen Plätzchen.
Während meiner Reise in das Elsass im August 2022 besuchte ich auch die Stadt Munster(dt. Münster). In der Stadt leben etwa 4‘700 Einwohner. Munster ist der Hauptort des Münstertals im Oberelsass (frz. Haut-Rhin) und liegt im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges. Der Tourismus ist für diesen Ort ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.Für viele ist Munster besonders bekannt geworden durch den dort herge-stellten Münsterkäse. Charakteristisch für den aromatischen Weichkäse ist der starke Geruch und der sehr weiche Teig. Besonders genießen lässt sich die Spezialität mit einem der dort ursprünglichen und schmackhaften Weine und einem schönen Blick auf den Fluss Fecht, der den Ort durch-zieht. Für viele bietet sich die ‚Route du fromage‘ als eine ideale Ausflugstour an. Die berühmte Käsestraße führt oberhalb des Münstertals entlang. Es bietet sich hier eine landschaftlich besonders reizvolle Route.Munster wurde im 13.Jh. zur freien Reichsstadt und trat 1354 der Decapolis, dem Zehn-Städtebund, bei. Während des 1. Weltkrieges wurde Munster erheblich zerstört, da der Ort an der Frontlinie lag. Das Rathaus von Munster entstand 1555. Am Marktplatz stehen der Löwenbrunnen (1576) und der Tour de la Cigogne, der Storchenturm aus dem 19. Jh. Der Löwenbrunnen ist ein stolzes Denkmal für die 1575 erstrittene Religionsfreiheit. Der mündlichen Überlieferung zufolge, sollen die protestantischen Städter in Zeiten des Zwistes dem katholischen Abt regelmäßig das Hinterteil des Löwen zuge-dreht haben, was diesen gehörig wurmte.Neben den hiesigen Spezialitäten verfügt das Städtchen weiterhin über schöne und erholende Thermalbad-einrichtungen. Auf meinem Rundgang fiel mir sofort das Geklapper der vielen Störche auf und ich konnte viele Storchennester sehen. Die Ruinen vom Kloster St. Gregor aus dem 7.Jh. sind heute in einen kleinen Park integriert und bieten reizvolle Ansichten der Stadt. Westlich von Munster befindet sich der 1‘139 m hohe Gebirgspass Col de la Schlucht auf dem Kamm der Hochvogesen. Bis 1919 verlief hier die deutsch-französische Grenze.Wie der Name sagt, war der Pass zuerst eine enge Schlucht abseits aller Verkehrs- oder Han-delsstraßen bzw. -Wege. Dort stieß man früher lediglich auf Schmuggler und Holztransporter mit ihren Hornschlitten. Die Munsterer mussten das Holz, das sie unterhalb der Schlucht um den Retournemer-See herum geschlagen hatten, auf Serpentinenwegen wieder hoch trans-portieren und von dort aus wegen der steilen felsigen Hänge auf elsässischer Seite mit den Hornschlitten hinunterführen.Auf den Berg gelangt man mit einem Sessellift und für den Abstieg gibt es eine Sommerrodelbahn. Viele Besucher waren am Lift angestellt, und die Rodelbahn wurde auch gerne genutzt. Im Winter ist das Gebiet natürlich ein beliebtes Skigebiet, ebenso wie der Markstein, Petit Ballon oder Grand Ballon.Im Souvenir-Geschäft werden lokale Spezialitäten angeboten, wie verschiedene leckere Honigsorten, Getränkesirups aus Löwenzahn, Beeren und Kräutern, sowie allerlei Konfitüren (oder Marmeladen?).
Gueberschwihr
Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie entschied ich mich im August 2022 für einen „Urlaub“ in das Elsass und buchte südlich von Colmar ein kleines Hotel in dem beschaulichen Örtchen Güberschwihr. Von dort unternahm ich viele Ausflüge in die Umgebung.Das gemütliche Dörfchen mit mit ungefähr 850 Einwohnern liegt am Fuß der Vogesen inmitten von Weinbergen an der Elsässer Weinstraße. Der Weinbau ist auch der Hauptwirtschaftszweig. In der Lage ‚Goldert‘ werden Grand Cru-Weine angebaut.Der Ort ist geprägt durch ein mittelalterliches Stadtbild mit Fachwerkhäusern und Torbögen sowie durch Kopfsteinpflaster in engen Gassen. Mein 3-Sterne-Hotel hatte natürlich keine Klimaanlage, und bei über 30° im Schatten war Lüften nur mit laufendem Ventilator möglich. Zum Glück hatte ich einen Balkon und mit dem Sonnenuntergang begann ein kühlendes Lüftchen zu wehen. Herrlich war die Aussicht über die Weinberge bis hin zum Schwarzwald.Neben dem Hotel gab es ein Restaurant „Belle Vue“, das eine sehr gute Auswahl an Speisen und Getränken anbietet. Leider hatte ich am Samstag zu spät das Verlangen nach einem Abendessen - die Küche hatte schon geschlossen. So blieb es bei einem kühlen Bier. Dafür klappte es dann am Sonntag und da hatte ich richtig Hunger… Die Kirche Sankt-Pantaleon wirkt etwas groß für den Ort. Allein der eindrucksvolle, 36m hohe Glockenturm mit typisch elsässischem Satteldach ist von dem romanischen Gebäude, das im 12.Jh. vom Ritter Burkhard von Geberschweier, dem Gründer der Abtei von Marbach, in Auftrag gegeben worden war, noch vor-handen. Die übrige Kirche wurde später zerstört und wurde erst im 19.Jh. von Jean-Baptiste Schacre leicht zur Seite versetzt im neo-romanischen Stil wieder aufgebaut. Dadurch wirkt der imposante romanische Turm mit den anfangs paarigen, später dreiteiligen offenen Fensterbögen fast wie ein Campanile.Wie in der gesamten Umgebung finden sich auch hier unzählige Weingüter, die mehr oder weniger auffällig für Kunden werben. Fast jedes Gut bietet kostenlose „Degustation“ und natürlich auch den Verkauf von Weinen an. Eine der Weinproben von dem Händler, dem auch offensichtlich das Hotel gehörte, wurde im weiteren Ver-lauf ziemlich lustig und die Gruppe hielt die Hotelbewohner noch bis spät in die Nacht wach.